Burger, Pasta oder Crêpes: Gutes Essen gehört zu einem Festivalbesuch wie die gute Musik. Okay, vielleicht hat es nicht ganz den gleichen Stellenwert, aber es kann einem das Festivalerlebnis sprichwörtlich versüssen oder eben versalzen.
Für salzige Speisen sorgt dieses Jahr unter anderem «Roh und Nobel». Das junge Gastronomieunternehmen aus Rüfenacht bei Worb organisiert hochstehende Caterings, ist bekannt für schönes Food-Styling oder das eine oder andere Pop-up. Und hat mittlerweile gleich zwei Standorte am Gurtenfestival.
«Wollen mehr an Festivals gehen»
Letztes Jahr fuhr das Team um Sandro Dubach mit seinem Foodtruck in der Comfort Zone auf. Auch dieses Jahr steht der graue Truck wieder dort und bietet beispielsweise Pommes mit Belperknolle an. Das war den Verantwortlichen aber nicht genug, seit diesem Jahr gibt es von «Roh und Nobel» auch einen Stand im Food-Boulevard-Bereich auf dem Festivalgelände.
In der Comfort Zone habe man positive Erfahrungen gemacht und gut verkauft, deshalb entschied man sich, den Gurten-Organisatoren im Februar auch noch für einen Stand auf dem Gelände zuzusagen. Aber passt mit der Pinzette angerichteter Food eigentlich an ein Musikfestival?
«Wir haben uns in den letzten zwei Jahren immer wieder überlegt, ob wir unsere Marke splitten können - in den Rohbereich und den Nobelbereich. Wir haben uns für ein Rebranding entschieden. Das heisst, wir bauen den Rohbereich nun aus, wollen mehr an Festivals gehen, mehr mit dem Foodtruck unterwegs sein.» Aber auch die nobleren Anlässe werden weitergeführt, betont Dubach.
Extra ein Rind für den Güsche geschlachtet
Der Stand von «Roh und Nobel» im Food-Bereich am Festival sticht heraus: Er ist gelb. Und bietet drei verschiedene Toasties an: Mit Fleisch, vegetarisch und vegan. Nichts von «Haute Cusine» also. Wichtig ist Sandro Dubach, dass für die Toasties auf dem Güsche nur regionale Zutaten verwendet werden. So wie es seit Beginn die Philosophie des Gastrounternehmens ist. Das Mehl für das Brot kommt beispielsweise von der Bäckerei Berger in Münsingen, Tomaten aus Schüpbach oder Chinakohl aus dem Seeland für das Kimchi.
«Für das Fleisch-Toastie haben wir extra mit unserer Züchterin in Münsingen geschaut, dass ein Rind geschlachtet werden kann.» Kostenpunkt für ein Toastie: 16 Franken pro Stück. Tönt nach viel, befinde sich aber im Rahmen der meisten Gurten-Speisen, welche man an den Foodständen erwerben kann. «Es steckt viel Arbeit dahinter, wir machen alles selbst, jede Sauce und jedes Pesto. Und wir wollen unseren Produzenten auch einen fairen Preis bezahlen.» Schliesslich müsse es rentieren.
Gourmetköche auf engem Raum
Der Platz für die Zubereitung der Toasties auf dem Gurten ist begrenzt. «Unsere Gourmetköche sind verwöhnt, meistens haben sie viel Platz und technisch hochstehende Geräte zur Verfügung,» so Sandro Dubach. Deshalb sei es schon eine Challenge. Das Wichtigste sei aber, dass der Strom- und der Wasseranschluss funktionierten. Ein Stromausfall wäre nicht nur für die Musikerinnen und Musiker ein Horror-Szenario.
Nebst dem Foodtruck in der Comfort Zone und dem Toastie-Stand auf dem Gelände organsiert «Roh und Nobel» auch verschiedene Apéros im Backstage des Gurtenfestivals.