Bern

Seeland: Zuckerfabrik in Aarberg durch Wasserschaden lahmgelegt

Im Februar

Wieso die Zuckerfabrik in Aarberg unter Wasser stand

· Online seit 20.06.2024, 04:45 Uhr
Im Februar sah sich die Zuckerfabrik in Aarberg mit einem speziellen Ereignis konfrontiert. Der Bruch einer Wasserleitung hat den Betrieb zum Teil lahmgelegt. Was die Verantwortlichen aus dem Vorfall lernen.
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In der Nacht auf den 8. Februar 2024 platzte in der Zuckerfabrik in Aarberg eine Feuerlöschleitung. Die Folge war ein grosser Wasserschaden. «Ein Teil des Untergeschosses der Fabrik wurde mit Wasser gefüllt, betroffen war der Bereich der Konfektionierung und Logistik. Das Lager mit Verpackungsmaterial stand 80 Zentimeter unter Wasser. Dummerweise passierte der Vorfall in der Nacht, sodass man ihn nicht sofort bemerkte,» erklärt Raphael Wild, Leiter Kommunikation bei der Schweizer Zucker AG.

«Wir haben uns erschrocken»

Gewisse Maschinen standen unter Wasser, deshalb war die Verpackungsstrasse lahmgelegt. Tonnenweise Verpackungsmaterial schwamm im Wasser und war zerstört. «Logischerweise hatten wir dadurch weniger Material zum Abfüllen. Wir standen deswegen rund zwei Tage still.»

Der Vorfall sei nicht alltäglich, «wir haben uns erschrocken», so Wild. Danach wurde aber schnell gehandelt. Die Feuerwehr pumpte das Wasser aus, die Belegschaft putzte das Lager und stellte die Maschinen wieder instand.

Kompliment an die Belegschaft

Für diese Arbeiten mussten Personen aus anderen Abteilungen abgezogen werden, die mithalfen, zu putzen und aufzuräumen. Für manche bedeutete der Vorfall eine Sonderschicht. «Aber es war wirklich grossartig, man spürte einen grossen Zusammenhalt. Alle wollten den «Unfall» möglichst schnell beheben. Da will ich der Belegschaft ein Kompliment machen,» so Wild.

Nach drei Tagen liefen die Maschinen wieder, Normalbetrieb herrschte nach rund einem Monat wieder.

Die Verantwortlichen standen während des Ausfalls in engem Kontakt mit den Kunden wegen allfälliger Lieferverzögerungen. «Grundsätzlich hatten wir keine grösseren Probleme. Neben uns besitzen auch unsere Kunden ein Vorratslager. Es war deshalb nicht so schlimm, dass wir einen oder zwei Tage nicht liefern konnten.» Es sei niemand unterversorgt gewesen.

Auch die Grossverteiler konnten weiter beliefert werden. «Die grössten Probleme gab es beim Würfelzucker. Weil genau dieses Verpackungsmaterial am stärksten vom Schaden betroffen war.»

Massnahmen ergriffen

Der Schaden durch den Betriebsunterbruch war klar geringer als der Sachschaden, betont Raphael Wild, Leiter Kommunikation bei der Schweizer Zucker AG. Viel Verpackungsmaterial ist kaputtgegangen und Maschinen haben durch das Wasser gelitten. «Genaue Zahlen zur Höhe des Schadens geben wir aber nicht heraus.»

Die Schweizer Zucker AG zieht Lehren aus dem Vorfall im Februar. Neu ist, dass wir prüfen, mehr Verpackungsmaterial bei unseren Lieferanten zu lagern. «Auch wurden die Rohre in der Fabrik verschweisst, sodass sie nicht mehr durch sogenannte Muffen miteinander verbunden sind. Denn ein solches geplatztes Verbindungsstück war die Ursache des Schadens.»

Zudem sei man sich des Vorteils der zweiten Fabrik in Frauenfeld nochmals bewusst geworden. In Fällen wie diesem oder aber wenn es Störungen während der Rübenkampagne gibt, hat man eine Ausweichmöglichkeit, sodass die Produktion nicht plötzlich komplett stillsteht.

veröffentlicht: 20. Juni 2024 04:45
aktualisiert: 20. Juni 2024 04:45
Quelle: BärnToday

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