«Viel Handlungsbedarf»

So reagiert der Kanton Bern auf die Erhöhung der Krankenkassenprämien

27.09.2022, 20:04 Uhr
· Online seit 27.09.2022, 16:00 Uhr
Die Krankenkassen-Prämien werden in der Schweiz 2023 wieder steigen. Auch der Kanton Bern ist davon betroffen. Der Berner Gesundheitsminister Pierre Alain Schnegg und die Grünen des Kantons Bern reagieren mit deutlichen Worten auf die drastische Erhöhung.

Quelle: TeleBärn

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Im Kampf gegen die Erhöhung der Krankenkassenprämien fordert der bernische Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg eine bessere Vernetzung im Gesundheitswesen. «Der Kanton Bern und die anderen Kantone müssen entschieden und rasch die integrierte Gesundheitsversorgung vorantreiben.»

Es gelte, die digitalen Möglichkeiten auszuschöpfen und die Rahmenbedingungen zu optimieren, findet Schnegg laut einer Stellungnahme zur neusten Entwicklung der Krankenkassenprämien. «Die Bevölkerung muss gesamtschweizerisch breit und verständlich über den Nutzen eines vernetzten Gesundheitswesens informiert und überzeugt werden, daran teilzunehmen».

Bern im unteren Mittelfeld

Dies, um Ressourcen zu sparen und den Prämienanstieg zu verlangsamen, so der Vorsteher der kantonalen Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI). Mit der durchschnittlich 6,4-prozentigen Erhöhung der Krankenkassen im Kanton Bern liege Bern im unteren Mittelfeld im Vergleich mit anderen Kantonen, sagt Schnegg. Das Prämienniveau liege aber über dem schweizerischen Mittelwert. Die GSI unternehme seit Jahren grosse Anstrengungen, um den Anstieg der Prämien einzudämmen.

Nach Angaben des Bundesamts für Gesundheit steigen im Kanton Bern die Prämien für Erwachsene ab 26 Jahren 2023 im Durchschnitt um 6,6 Prozent im Vergleich zum laufenden Jahr. Bei jungen Erwachsenen zwischen 19 und 25 Jahren beträgt der Anstieg 7,1 Prozent, bei Kindern 5,4 Prozent.

So sehen die Prämienerhöhungen des Kantons Bern im Vergleich mit anderen Kantonen aus:

Grüne fordern mehr Verbilligungen

Die Grünen des Kantons Bern forderten am Dienstag in einer Mitteilung, die Berner Regierung müsse nun höhere Prämienverbilligungen an mehr Personen ausrichten, um die Kaufkraft zu erhalten und Armut zu verhindern. Der Handlungsbedarf im Kanton Bern sei gross.

Erstens gehöre Bern zu den Kantonen mit hoher Prämienlast. Zweitens erhielten nur 28 Prozent der Bevölkerung Prämienverbilligungen. Dies, obwohl laut Gesetz der Regierungsrat die Anspruchsberechtigung so festzulegen habe, dass 25 bis 45 Prozent der Bevölkerung Verbilligungen erhielten.

Zu einer entsprechenden Motion der Grünen im bernischen Grossen Rat ist eine Antwort der Kantonsregierung noch hängig. Die Grünen wollen laut diesem Vorstoss, dass die Kantonsregierung die Mittel für Prämienverbilligungen im Umfang der Prämienerhöhung aufstockt.

(sda/raw)

veröffentlicht: 27. September 2022 16:00
aktualisiert: 27. September 2022 20:04
Quelle: BärnToday

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