Bern-Brünnen

Abgewiesene Asylbewerber werden nun in unterirdischem Schutzraum untergebracht

02.02.2023, 09:33 Uhr
· Online seit 16.12.2022, 10:10 Uhr
Menschen mit abgewiesenem Asylentscheid sollen künftig in Bern-Brünnen untergebracht werden. Ab Januar 2023 werden in einem privaten, unterirdischen Schutzraum an der Riedbachstrasse 165a neue Plätze dafür genutzt.
Anzeige

Der Inhaber stellt dem Kanton die private Anlage zur Verfügung. Betrieben wird das neue Rückkehrzentrum von der Betreuungsdienstleisterin ORS. In der Unterkunft sollen ausschliesslich alleinstehende Männer platziert werden. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt in der Regel wenige Wochen, ehe sie aufgrund des Dublin-Verfahren in einem anderen Land untergebracht werden müssen, wie die kantonale Sicherheitsdirektion am Freitag mitteilt.

«Wir mussten aufgrund der erhöhten Zuweisungszahlen des Bundes relativ schnell handeln», sagt Alexander Maurer, Leiter Migrationsdienst des Kantons Bern, auf Anfrage. Verschiedene Optionen seien schliesslich geprüft worden. Oberirdisch habe man keine Lösung gefunden, deshalb habe man sich für die unterirdische Zivilschutzanlage entschieden. «Die Anlage dient als vorübergehende Lösung. Im Durchschnitt bleiben die Personen drei bis vier Wochen im Rückkehrzentrum», so Maurer.  

Asylzahlen steigen 

Grund für die Einrichtung des auf ein Jahr befristeten Rückkehrzentrum ist die steigende Zahl der Asylgesuche in den vergangenen Monaten. Die Bundesasylzentren sind dementsprechend ausgelastet. Nach gängiger Praxis weist der Bund den Kantonen jeweils Personen mit einem Wegweisungsentscheid zu. Auch für diese Personen müssen im Kanton Bern somit Plätze geschaffen werden.

Bereits jetzt seien die meisten Plätze belegt, schreibt der Kanton. Eine Entspannung der Situation sei nicht in Sicht. Daher müssen im Kanton mehr Kapazitäten geschaffen werden. Die Entlastung durch das neue Zentrum sei «massgeblich», so Maurer vom kantonalen Migrationsdienst. Zumindest vorerst. Ob der Kanton dadurch auch auf längerfristig entlastet wird sei vom weiteren Verlauf der Migration abhängig. 

(ris/pd)

veröffentlicht: 16. Dezember 2022 10:10
aktualisiert: 2. Februar 2023 09:33
Quelle: BärnToday

Anzeige
Anzeige
baerntoday@chmedia.ch