Die neue Strategie sieht 49 Massnahmen in sechs Handlungsfeldern vor, wie der vollzählige Stadtberner Gemeinderat vor den Medien sagte. Die Stadt sei auf Kurs, es brauche aber weitere Anstrengungen, waren sich die fünf Mitglieder einig.
Die Stadt sei «meisterlich unterwegs», befand der abtretende Umweltdirektor Reto Nause (Mitte) gar. Die bereits zuvor beschlossenen Massnahmen wirkten und die Absenkziele für 2025 seien bereits 2023 erreicht worden. Das städtische Klimareglement definiert die Absenkpfade - sprich, wie stark der CO2-Ausstoss der Stadt sinken muss. 2035 soll dieser noch eine Tonne pro Einwohnerin und Einwohner betragen.
Die Handlungsfelder der Strategie hat die Stadt aufgeteilt in Energieversorgung und Gebäude, Mobilität, graue Emissionen und Kreislaufwirtschaft sowie Anpassung an den Klimawandel. Neu liegt zudem ein besonderes Augenmerk auf den Kommunikationsmassnahmen zur Strategie.
Mehr Fernwärme, weniger Gas
Seine Ziele erreichen will der Gemeinderat unter anderem mit einem Ausbau der Fernwärme, einem sukzessiven Ausstieg aus der fossilen Gasversorgung bis 2045 und nachhaltigeren Ernährungsangeboten in städtischen Einrichtungen. Kapital will sich die Stadt künftig nachhaltig beschaffen, etwa mit sogenannten Green Bonds.
Auch bei der Kreislaufwirtschaft wolle die Stadt mit gutem Vorbild vorangehen, sagte der Stadtpräsident Alec von Graffenried (GFL). So sollen künftig etwa Bauherrschaften frühzeitig begleitet werden, um einen «reflektierten und schonenden Umgang» mit Bestehendem zu gewährleisten. Baumaterialien sollen möglichst wiederverwendet werden.
Einen Fokus legt die Stadt auch auf den Verkehr, der für 17 Prozent der direkten Emissionen auf dem Stadtgebiet verantwortlich ist, wie die Verkehrs- und Baudirektorin Marieke Kruit (SP) sagte. In diesem Bereich soll beispielsweise die Elektrifizierung des öffentlichen Verkehrs ihren Beitrag leisten. In Kruits Direktion gehört auch die klimaangepasste Gestaltung des öffentlichen Raums, die weiter gefördert werden soll.
Nachhaltige Lösungen für die Wirtschaft
Die Ziele könnten nur erreicht werden, wenn alle Beteiligten zusammenarbeiten würden, war sich der Gemeinderat einig. Die Industrie sei der grösste Energieverbraucher der Stadt, sagte Nause. «Es ist deshalb wichtig, dass wir mit der Wirtschaft zusammenarbeiten und ihr nachhaltige Lösungen anbieten.»
Mit dem Claim «Klima Bern 2035» will die Stadt nun auf die neue Strategie aufmerksam machen. Ein zweijährlich erscheinender Bericht soll zudem aufzeigen, ob die Stadt auf Kurs ist.
Die Klimastrategie 2035 basiert auf dem städtischen Klimareglement. Sie baut auf der Vorgängerstrategie auf, die 2015 eingesetzt wurde. Zudem orientiert sie sich am Pariser Übereinkommen.
(sda/sku)
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