Zum ersten Mal überhaupt zieht die Kantonspolizei Bern für den Botschaftsschutz eine private Sicherheitsfirma zu Hilfe. Die Firma Protectas habe einen Auftrag im Rahmen von 350'000 Franken erhalten, wie die «Berner Zeitung» und der «Bund» schreiben. Gleichzeitig beanspruche die Polizei Verstärkung durch die Armee. «Dieser Antrag ist aktuell in Prüfung», sagt Kapo-Sprecherin Wüthrich gegenüber der Zeitungen.
Schwarzer Zaun bei Botschaft
Seitdem der Ukrainekrieg begann, haben die Behörden den Schutz der russischen Botschaft verstärkt. Dazu gehört seit ein paar Wochen ein auch zwei Meter hoher, stacheldrahtbewehrter schwarzer Zaun, den die Kantonspolizei an hundert Metern entlang der Botschaft aufgestellt hat.
Elektronische Installationen zwischen diesem Zaun und der Begrenzungsmauer des Grundstücks lassen vermuten, dass Abhöranlagen angebracht wurden. Die Kantonspolizei dementiert dies, zum Zweck der Anlagen könne aber aus polizeitaktischen Gründen keine Auskunft gegeben werden. Videokameras, die auf dem Grundstück der russischen Botschaft stehen, überwachen zudem die «Sicherheitszone» auf dem Boden der Stadt Bern.
Nachbarschaft wehrt sich
Gegen diese Vorkehrungen wehrt sich nun eine Gruppe von Anwohnenden. «Der Zaun und die Abhöranlagen müssen weg», sagt ein Sprecher gegenüber der Zeitungen. Es sei «massiven Eingriff in die Privatsphäre der Bürgerinnen und Bürger». Der Sprecher und die Gruppe wolle anonym bleiben, da Russland mit der Meinungsfreiheit «katastrophal menschenverachtend» umgehe, wie er sagt.
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(fho)