Valentinstag im Tierpark Bern

«Das Sexualverhalten der Tiere hat Parallelen zu dem der Menschen»

· Online seit 14.02.2023, 06:35 Uhr
Im Tierpark Bern gibt es am Valentinstag ein ganz besonderes Angebot: Auf einer «amourösen» Führung im Vivarium können Paare mehr über die Sexual- und Paarungsverhalten im Tierreich erfahren – und vielleicht sogar miterleben, wie Tiere aktiv umeinander werben.
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Während viele Paare am Valentinstag ihre Zweisamkeit bei einem romantischen Abendessen oder einem gemütlichen Kinoabend geniessen, geht es im Vivarium des Dählhölzli etwas anders zu und her. «Mit Amor durch den Zoo – ein Abend für Verliebte» nennt sich die Veranstaltung, die seit 2020 jeweils am 14. Februar, am Tag des Fests der Liebenden, durchgeführt wird.

«Als wir damit angefangen haben, ist es auf viel Anklang gestossen», sagt Cornelia Mainini, Leiterin Bildung und Erlebnis im Tierpark Bern. «Die Leute fanden es witzig und hatten Freude, sodass wir fanden: Also gut, damit machen wir weiter.»

Doch wie ist die Idee überhaupt entstanden? «Wir haben immer wieder die Anfrage erhalten, ob wir am Valentinstag etwas machen», so Mainini. Lange sei man skeptisch gewesen, ob das etwas für den Tierpark ist. «Plötzlich hatte ich die Idee, dass es ja eigentlich noch spannend wäre, die verschiedenen Sexualverhalten der Tiere anzuschauen.» Diese seien enorm vielfältig und trotzdem sehe man manchmal gewisse Parallelen zu denen der Menschen.

Verschiedene Balzrituale

Die Führung beginnt bei den Affen und geht anschliessend von Tieranlage zu Tieranlage. Im ersten Schritt werden die Balzrituale von verschiedenen Tieren angeschaut. «Wir schauen zum Beispiel, wie unser Hirsch ohne Geweih dabei vorgeht. Wir haben Vögel, die einerseits ihre farbigen Federn oder ihre wunderbaren Gesänge als Werbeplattform benutzen. Und wir schauen, wie das Krokodil oder die Schlangen beim Werben vorgehen», erklärt die Leiterin Bildung und Erlebnis des Tierpark Bern.

Der nächste Schritt ist der Paarungsakt, der von Tierart zu Tierart sehr unterschiedlich sein kann. Und schliesslich erhalten die Besucherinnen und Besucher Informationen zur Jungenaufzucht. «Während der Maulbrüter seine Jungen im Mund umherträgt, lagert eine Kröte ihre Jungen in der Haut ein, bevor diese irgendwann ‹rausgespickt› werden.» Es gebe verrückte Dinge im Tierreich, meint Mainini.

Tiere werden nicht gestört

Cornelia Mainini betont, dass man den Tieren nicht beim Paarungsakt zuschaue. «Auch wenn Tiere weniger Schamgefühl als wir Menschen haben, wollen die allermeisten Tiere beim Paaren ungestört sein.» Aus reinem Zufall habe man jedoch letztes Jahr miterlebt, wie das Krokodil «geworben» habe. «Es hat angefangen zu brüllen, hat tiefe Töne ausgestossen und das Wasser vibrieren lassen.»

Der Rundgang richte sich an alle Paare, die über das Thema Sexualität «etwas schmunzeln können» und ein spezielles Erlebnis haben wollen. Denn das Besondere ist: Nach der Führung haben die Leute das Vivarium ganz für sich allein. «Und dieses ist am Abend ein ganz eigenes Universum.»

veröffentlicht: 14. Februar 2023 06:35
aktualisiert: 14. Februar 2023 06:35
Quelle: BärnToday

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