Das sind die schönsten Berner Trams
Quelle: BärnToday / Warner Nattiel
Im Herbst 1890 war es soweit: Das erste Tram fuhr durch Bern, vom Bärengraben via Bahnhof zum Bremgartenfriedhof. Besonders im Winter kam es öfters zu teils tagelangen Unterbrechungen, wenn die Leitungen des sogenannten Drucklufttrams einfroren.
Deshalb wurde drei Jahre später die erste Dampfstrassenbahn – als Linie II – in Betrieb genommen. Die bei der SLM in Winterthur gebauten Lokomotiven waren dank ihrer kompakten Bauweise und der hohen Zuverlässigkeit bei Bahnen im In- und Ausland sehr beliebt, schreibt Bernmobilhistorique auf ihrer Seite. Die Linie führte von Länggasse via Bahnhof, Mattenhofquartier und Weissenbühl nach Wabern. Seither befindet sich das Tramdepot im Mattenhofquartier.
Sprung in die Moderne: Dampfloks werden ersetzt
Die europäischen Tramnetze entwickelten sich schnell – nicht nur in Bern, sondern auch im In- und Ausland. Als Linie III, die ab 1901 im Verkehr war, geplant wurde, wollte man von Anfang an auf elektrischen Betrieb umsteigen. Bis im November desselben Jahres das «Lufttram» eingestellt wurde, fuhren in der Stadt Bern drei verschiedene Arten Tram auf den Gleisen: Lufttram, Dampflok und elektrische Fahrzeuge. Bereits einige Monate später verkehrten auch die Trams der Linie II elektrisch. Für diesen Umstieg wurden mehrere neue Wagen und Anhänger gekauft, die sogar beheizt werden konnten. Die Linie IV war die erste sogenannte Radiallinie, wie man auf Wikipedia lesen kann. Das heisst, sie führte von der Stadtmitte zum Stadtrand: vom Bahnhof ins Brückfeld. Sie war ab 1908 am Start
Während den Weltkriegen musste sich die Städtischen Strassenbahnen Bern, später Städtische Verkehrsbetriebe Bern, also Bernmobil, wegen Personalmangel und sonstigen Unterbrüchen auf die notwendigsten Arbeiten konzentrieren. 1923 wurde das Berner Tramnetz auf 18,2 Kilometer verlängert und eine neue Zweiglinie wurde gebaut. Von der Effingerstrasse und vom Brückfeld ins Fischermätteli. Erst Ende 1945 fuhren die Trams wieder im Fünf-Minuten-Takt.
Zwei Serien Standard und das neue Tramlink
Ältere Wagen und auch Schienen mussten immer wieder erneuert werden. Die Verkehrsbetriebe kauften oftmals Occasionswagen aus anderen Schweizer oder deutschen Städten. 1930 und in den 70er-Jahren wurde und 1990 wurden neue Fahrzeuge angeschafft. Die Schweizer Standardwagen, von denen zwei Flotten in Bern verkehrten, waren teilweise bis 2003 in Betrieb. Dann wurden sie von den Combinos abgelöst, wie Bernmobil schreibt. Auch 2023 sollen neue Trams in Betrieb genommen werden, die das bekannte «Blaue Bähnli» ersetzen.
Am Mittag passierten heute die drei Sattelschlepper aus dem spanischen Valencia das Eingangstor des Depots Bolligenstrasse in Bern 🥳. Mit im Gepäck: der erste von 27 #Tramlink von #stadlerrail . 😍 Wir freuen uns 😎, die Erfolgsgeschichte von Bern als Tramstadt fortzusetzen! pic.twitter.com/gcsEf5WUVc
— BERNMOBIL (@BERNMOBIL) February 1, 2023
Die Trams, aber auch die Linien und deren Namen, änderten sich über die Jahrzehnte. Während sie anfangs nach römischen Zahlen, dann mit Buchstaben oder zwei Zahlen benannt waren, hat man sich 1947 für die ungeraden Linienzahlen entschieden: So entstanden damals die Linien 1, 3, 5, 9, 11. Auch die Strecken änderten sich, aber viele davon sind über die Jahre aus politischen oder wirtschaftlichen Gründen gescheitert. Das nächste Projekt, dass Bernmobil in Angriff nehmen will, ist eine Tramlinie nach Ostermundigen, welche die Buslinie 10 ersetzen soll.
(ade)