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Desinfektionsmittel in Wasserspender gefüllt: Berner Staatsanwaltschaft verurteilt Servicetechniker

Dumm gelaufen

Desinfektionsmittel statt Wasser - Servicetechniker verurteilt

· Online seit 19.06.2024, 12:03 Uhr
Das war ein teurer Fehler: Ein Servicetechniker reinigte einen Wasserspender und liess es zu, dass eine Frau Desinfektionsmittel statt Wasser trank. Wegen fahrlässiger Körperverletzung wurde er nun verurteilt.
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Aus einem Wasserspender kommt Wasser, davon darf man ausgehen, wenn irgendwo in einem Büro einer steht. Davon ging auch eine Frau in einem Berner Temporär-Büro im vergangenen Dezember aus, doch wurde sie eines schlechteren belehrt: Aus dem Wasserspender kam Wasserstoffperoxid 30%, wie «20 Minuten» berichtet.

Und das kam so: Der Techniker war daran, die Anlage zu warten und zu reinigen, unterliess es aber, ein entsprechendes Warnschild anzubringen. Dazu wäre er verpflichtet gewesen. Zu allem Übel beantwortete er die Frage der Frau, ob sie sich mit Wasser bedienen könne, mit Ja.

Heftige Beschwerden

Die Frau trank etwa zwei Deziliter des «Getränks», das als Desinfektions- und Bleichmittel verwendet wird. Danach kämpfte sie mit heftigen Beschwerden wie Schwindel, Übelkeit und Magenbrennen.

Der Servicetechniker wurde angezeigt, mittels Strafbefehl der Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland wurde er kürzlich verurteilt. Wegen fahrlässiger Körperverletzung kassierte er eine Geldstrafe von 7200 Franken. Er hatte die Regeln im Umgang mit dem chemischen Stoff, die ihm in der Ausbildung beigebracht wurden, ignoriert.

Bedingte Strafe – zahlen muss er trotzdem

Die Busse wurde bedingt ausgesprochen, der Mann muss also nicht zahlen, wenn er sich in den nächsten drei Jahren kein weiteres solches Delikt leistet. Dennoch kommt ihn das Malheur teuer zu stehen, denn die Busse, die Verfahrenskosten, eine Genugtuung und eine Parteientschädigung läppern sich auf mehrere tausend Franken zusammen.

Es darf davon ausgegangen werden, dass er künftig das Warnschild montiert – falls er nicht sowieso Job gewechselt hat.

(mj)

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veröffentlicht: 19. Juni 2024 12:03
aktualisiert: 19. Juni 2024 12:03
Quelle: BärnToday

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