Im «Sommer» 2024 haben Liebhaberinnen und Liebhaber des «Aareschwumms» in Bern sehr viel Geduld gebraucht. Während Wochen kam sehr viel Wasser runter - und dieses war auch noch kühl. Der Fluss kratzte zwar an manchen Tagen an der 20-Grad-Marke, geknackt hat er sie aber erst am Nachmittag des 27. Juli. Um 15.30 Uhr war es endlich soweit.
Diese Faktoren sind entscheidend
Entscheidend für die Temperatur in der Aare sind verschiedene Faktoren: Hats wie aktuell noch viel Schnee in den Bergen, der schmilzt? Kann die Sonne lange scheinen oder wird sie von Wolken verdeckt, wie so oft diesen Sommer? Bringt die Aare viel Regenwasser mit sich, und braucht deshalb länger, um warm zu werden?
Und nicht zuletzt ist die Windrichtung beim Thunersee ein entscheidender Faktor. Wird das warme Oberflächenwasser bei Thun in die Aare «geblasen», kann das mehrere Grad Unterschied ausmachen. Wird jedoch das kühle Wasser aus tieferen Lagen an die Oberfläche gewirbelt, gibts in Bern unten Hühnerhaut bei den Badegästen.
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Langes Warten 2024
Im aktuellen Jahr waren viele der Kriterien für eine warme Aare bisher nicht gegeben. Ganz anders im Rekordjahr 2022. Laut den Hydrologen des Bundesamtes für Umwelt wurden die 20 Grad dort schon am 16. Juni erreicht. Bereits im Frühling hatte es lange trockene und heisse Wetterphasen gegeben, der Schnee in den Bergen war früh weg.
Es ist aber keineswegs gottgegeben, dass die Aare in Bern in jedem Jahr die 20-Grad-Marke erreicht. In den 1970er und 80er-Jahren war dies gleich mehrmals nicht der Fall, und auch im Jahr der Wetterextreme 1999 (Lawinenwinter, Frühlingshochwasser) blieb die Aare immer unter 20 Grad. Ab 2000 scheint sich dann der Klimawandel bemerkbar gemacht zu haben. Besonders in den letzten Jahren wurde die Marke fast immer bereits im Juni geknackt - mit Ausnahme des Regensommers 2021.
Baden: Endlich möglich und sicher
Dass die Temperaturen bisher eher kühl waren und keine grosse Lust auf Schwimmen in der Aare aufkommen liessen, hatte auch einen Vorteil. Denn der Fluss führte nach den heftigen Niederschlägen sehr viel Wasser, und auch der Thunersee lag deutlich über dem Normpegel. Erst in den letzten Tagen hat sich die Wassermenge deutlich reduziert.
Bei Abflussmengen über 220 Kubikmetern pro Sekunde gilt das Baden als gefährlich. Weshalb, erfährst du im Videobeitrag von TeleBärn.