40-Jahre-Jubiläum

«Die Disco im Fieschlager ist noch immer das Highlight»

· Online seit 09.04.2023, 06:42 Uhr
Am Ostersonntag ist es wieder so weit: Das Frühlingslager in Fiesch steht vor der Tür – und das zum vierzigsten Mal. Während die Telefonkabine unlängst verschwunden ist, sind andere Dinge noch immer wie seit Tag 1. Ein Einblick ins wohl beliebteste Lager für Berner Kinder.
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Seit 40 Jahren zieht es Stadtberner Kinder aus der fünften bis zur neunten Klasse Jahr für Jahr ins Walliser Dorf Fiesch. Und dem Hype um eine Woche Sport und Spass fernab der Eltern ist scheinbar kein Ende zu setzen. «Wir konnten problemlos alle 170 Plätze füllen», sagt Hauptlagerleiter Andres Palomares im Gespräch mit BärnToday. Zwar habe Corona kurzzeitig auf die Lust nach Fiesch gedrückt. Doch inzwischen verzeichne man wieder die gewohnten Teilnehmerzahlen.

Manch ein Schulkind muss auch vertröstet werden. Für das Fieschlager gibt es nämlich seit Jahren eine Übernachfrage. Und das, obwohl das Lager – anders als früher – inzwischen ein Angebot von vielen ist.

Kinder wollen heute spontan entscheiden 

Dennoch: Der Anmeldezeitraum erstreckt sich heute über eine längere Zeit. Viele Kinder wollen erst im Lager entscheiden, für welche Sportarten und Kurse sie sich interessieren. Flexibilität ist somit gefragt – für die Organisatorinnen und Organisatoren eine Herausforderung.

Auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wartet in Fiesch ein abwechslungsreiches Programm. Von Schneesport über Trampolinspringen oder Unihockey bis Selbstverteidigung und Yoga kommen alle auf ihre Kosten. Zusätzlich zu den Sportkursen gibt es nachmittags jeweils unter anderem auch kreative Ateliers oder Medienworkshops.

«Im Grossen und Ganzen besteht das grösste Interesse noch immer für die breiteren Sportarten. Trampolinspringen oder Unihockey etwa sind immer ein Highlight», sagt Palomares. Da habe sich in den letzten Jahrzehnten kaum etwas verändert.

App statt Telefonkabine 

Während so manches in Fiesch seit 40 Jahren gleich läuft, müssen sich die Organisierenden bei anderen Dingen der Zeit anpassen. Beispiel: Handy. «Vor Jahren haben wir uns noch überlegt, die Handys zu verbieten. Inzwischen gehören sie zum Alltag dazu.» So stehen die Kinder mit den Leiterinnen und Leitern auch via einer App in Kontakt.

Früher standen die Kinder noch Schlange vor der Telefonkabine, um mit Mama und Papa ein paar Minuten zu plaudern. Diese gibt es inzwischen nicht mehr. «Heute wissen die Eltern meist schon, was im Lager läuft, bevor es alle Kinder im Lager oder die Leitenden wissen», sagt der Hauptlagerleiter und gibt ein Beispiel: «Wenn ein Kind findet, dass das Zmittag nicht nach seinem Gusto war, dann geht es sehr schnell und die Eltern wissen bereits davon.»

Die Freude am Fieschlager wird von Generation zu Generation weitergegeben. «Unter den Leitungspersonen gibt es viele – so auch ich – die als Kind am Lager teilgenommen haben.» Einige haben in Fiesch sogar ihre grosse Liebe gefunden. «Aus den Begegnungen entstanden Familien. Deren Kinder sind dann auch seit Tag 1 Teil des Lagers.» Sein ältestes Kind, so Palomares, hat bald schon das Höchstalter fürs Fieschlager überschritten. «Jetzt wird schon diskutiert, ob er dann als Leitungsperson kommen kann.»

Kultstatus hat nicht nur das Lager selbst, sondern insbesondere auch die Disco zum Wochenende. «Die Disco ist das absolute Highlight. Die Kinder freuen sich darauf und bereiten sich vor», so Palomares, der bereits seit 20 Jahren die Lager leitet. Leiterinnen und Leiter, die dachten, der Disco-Hype sei längst vorbei, wurden eines Besseren belehrt. «Wir können noch länger nicht darauf verzichten.»

Warst du früher jeweils selbst im Fiesch? Oder bist du jeweils als Leitungsperson am Start? Erzähle uns deine besten Fiesch-Erlebnisse in den Kommentaren oder via Whatsapp auf die Nummer 079 927 00 15.

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veröffentlicht: 9. April 2023 06:42
aktualisiert: 9. April 2023 06:42
Quelle: BärnToday

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