Seit einigen Tagen ist ChatGPT in aller Munde: Die künstliche Intelligenz von OpenAI beeindruckt durch ihre Fähigkeit, auch komplexe Antworten zu geben, etwa in dem sie Humor, Sarkasmus oder Metaphern benutzt. Ausserdem kann sie in Windeseile simple Websites oder sogar kleine Games programmieren.
Unsere Redaktion interessiert vor allem, was die künstliche Intelligenz alles über die Stadt Bern, deren Sprache und deren Sitten weiss. Unser Gespräch mit der künstlichen Intelligenz beginnt deshalb ganz simpel. Wir fragen sie: «Was weisst du über die Stadt Bern?»
So weit so gut: Fakten runterrattern, als wäre sie eine gewöhnliche Wikipedia-Seite kann die künstliche Intelligenz. Wir wollen es genauer wissen und fragen: «Was hat Napoleon mit der Stadt Bern zu tun?»
Wir sind überzeugt: In Geschichte hat die Maschine aufgepasst. Eine scheinbar beeindruckende Fähigkeit von ChatGPT sei allerdings, dass sie auch fähig sein soll, kreative Texte auf Wunsch zu schreiben. Deshalb wollen wir wissen, ob sie ein Gedicht zu Napoleon und der Stadt Bern schreiben kann. Hier das Ergebnis:
Das Gedicht wurde von der Maschine zwar viel schneller geschrieben als die meisten Dichterinnen und Dichter es tun würden, es klingt aber teilweise ziemlich holprig. Auch stimmt grammatikalisch nicht alles. Dennoch überraschend ist, mit welcher Leichtigkeit es der künstlichen Intelligenz gelungen ist, die gewünschten Themen in die gewählte Textform reinzupacken.
Deutsch kann die Maschine, mit wenigen Ausnahmen, ziemlich gut. Kennt sie allerdings auch Ausdrücke auf Berndeutsch? Hier ihre Antwort:
Nicht schlecht, aber auch nicht ganz fehlerfrei. Dafür gibt es noch einige Infos zu Berndeutsch gratis dazu und den Tipp, sich an einen Muttersprachler zu wenden, falls man diese «Variante des Schweizerdeutschen» lernen möchte. Wir lassen aber nicht nach und wünschen uns ein Gedicht auf Berndeutsch, das prompt geliefert wird:
Die Maschine scheint am doch sehr ungebräuchlichen Wort «Schintflüüsig» Gefallen gefunden zu haben. Auch die bestimmten Artikel werden teilweise verwechselt. Andererseits ist es auch hier beeindruckend, dass die Maschine auf Berndeutsch ein sinnvolles Gedicht schreiben und sogar erklären kann.
Übrigens: Schreibt man die künstliche Intelligenz auf Berndeutsch an, versteht sie nichts und eine Fehlermeldung erscheint:
Neben Gedichten, soll die künstliche Intelligenz Humor ebenfalls draufhaben. Tatsächlich ist ihre sarkastische Meinung zu Bern wie folgt:
Touché. Der beissende Sarkasmus der künstlichen Intelligenz schmerzt dem Berner Herzen schon fast ein bisschen. Deshalb möchten wir schnell wieder Positives über Bern lesen. Wir fragen nach Metaphern zur Beziehung zwischen Bern und der Schweiz sowie Bern und Zürich.
Diese Antworten muntern uns wieder etwas auf. Zum Schluss wollen wir die KI vor eine Herausforderung stellen: Sie soll mit der Programmiersprache HTML eine Website programmieren für die Stadt Bern.
Das Resultat lässt sich sehen. Sogar ein funktionierender Link zur offiziellen Website von Bern Welcome hat die KI eingefügt. Wenn man es ganz genau nehmen will, muss allerdings angemerkt werden, dass es sich dabei nicht um die offizielle Website der Stadt Bern handelt, wie die KI fälschlicherweise schreibt.
Alles in allem ist es aber doch erstaunlich, wie gut sich die künstliche Intelligenz von ChatGPT in unserem Bern-Test geschlagen hat. Aber trotzdem sind ihre Grenzen noch immer gut erkennbar.