Ukrainische Botschaft

Gefeuerte Generalstaatsanwältin soll nach Bern kommen

04.08.2022, 09:51 Uhr
· Online seit 04.08.2022, 07:01 Uhr
Vor zwei Wochen wurde die ukrainische Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa ihres Amtes enthoben. Nun soll sie die neue Botschafterin der Ukraine in Bern werden.
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Die jüngst in der Ukraine entlassene Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa soll neue Botschafterin ihres Landes in Bern werden. Dies sagte der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba in einem Interview mit der staatlichen Nachrichtenagentur Ukrinform am Mittwoch.

Er habe einen Antrag für die Ernennung der ehemaligen Generalstaatsanwältin als Botschafterin in der Schweiz durch den Präsidenten der Ukraine unterzeichnet, sagte Kuleba. Am Mittwochabend hatten auch die Tamedia-Zeitungen online über die Ernennung der 43-jährigen Juristin berichtet.

Wann Wenediktowa ihren neuen Posten antreten soll, war noch nicht bekannt. Ebenso unklar war zunächst, was mit dem jetzigen ausserordentlichen und bevollmächtigten Botschafter der Ukraine in der Schweiz, Rybchenko Artem, passieren sollte. Von der ukrainischen Botschaft lag zunächst keine Stellungnahme vor.

Er sei der Meinung, dass Wenediktowa über notwendige Kompetenzen für den Posten der Botschafterin verfüge, sagte Kuleba im Interview. «Ihre Arbeit mit internationalen Partnern in den letzten Monaten zeigte, dass sie sich auf dem internationalen Parkett behaupten kann», sagte der Minister. Das Parlament hatte Wenediktowa vor zwei Wochen überraschend von ihrem Posten entbunden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte neben der Generalstaatsanwältin auch den Chef des Inlandsgeheimdienstes Iwan Bakanow seiner Funktion enthoben. Er begründete dies damit, dass es in beiden Behörden zahlreiche mutmassliche Kollaborateure mit russischen Stellen gebe. Die ukrainischen Behörden untersuchten mehr als 650 Fälle möglichen Verrats durch örtliche Verantwortliche, hatte er gesagt.

Es waren die ersten grossen Personalwechsel, die Selenskyj während des Krieges vornahm. Wenediktowa schriebt nach ihrer Entlassung auf Twitter, sie wolle ihrem Land weiterhin dienen.

veröffentlicht: 4. August 2022 07:01
aktualisiert: 4. August 2022 09:51
Quelle: sda

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