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Loeb mit bestem Ergebnis seit 2014 – auch wegen des Nähkaffees

Tradition trifft Innovation

Loeb mit bestem Ergebnis seit 2014 – auch wegen des Nähkaffees

31.03.2023, 07:51 Uhr
· Online seit 30.03.2023, 17:45 Uhr
Beim Berner Traditionswarenhaus knallen die Korken. Die Loeb-Gruppe mit Standorten in Bern, Biel und Thun hat im vergangenen Jahr ihr Betriebsergebnis um fast 70 Prozent auf 4,02 Millionen Franken gesteigert. Damit trotzt Loeb den wirtschaftlichen Verwerfungen durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg.
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Loeb kann 2022 das beste Betriebsergebnis seit 2014 verzeichnen. Der Umsatz nahm um 11,2 Prozent zu und beträgt 76,7 Millionen Franken. Das Umsatzniveau liegt damit über jenem vor der Corona-Pandemie.

Anderen Warenhäuser geht es weit weniger gut: Manor schloss im vergangenen Jahr eine Filiale an der Zürcher Bahnhofsstrasse. Das Luxuswarenhaus Jelmoli geht per Ende 2024 ebenfalls zu.

Innovationen zahlen sich aus 

Auch bei Loeb startete das vergangene Jahr wegen der Omikron-Welle noch verhalten, erklärt Finanzchef Franz Wittwer auf Anfrage. Auch der Ausbruch des Ukraine-Kriegs habe die Konsumentenstimmung zunächst zusätzlich gedrückt. «Ab dem zweiten Quartal konnten wir schliesslich gute Umsätze erzielen.»

Wittwer führt die erfreulichen Ergebnisse auf die getätigten Innovationen zurück. «Trotz Pandemie haben wir unsere Warenhäuser total umgebaut.» So setzte man etwa verstärkt auf die Gastronomie oder biete den Kundinnen und Kunden zusätzliche Unterhaltung – etwa durch ein Nähkaffee. «Die steigenden Umsätze waren der Lohn für all unsere getätigten Investitionen.» Im kommenden Herbst soll auf dem Dach des Berner Warenhauses ausserdem ein Restaurant eröffnen.

Kern des Loeb-Geschäfts sei aber nach wie vor der Verkauf im Detailhandel. Die Positionierung als «persönliches Warenhaus» komme bei den Kundinnen und Kunden gut an. «Auf der Verkaufsfläche haben wir eine starke Crew, die unsere Kunden nach bestem Wissen und Gewissen beraten», sagt Wittwer. Er ist sich sicher, dass dies auch in der Zeit des Onlineshoppings von der Kundschaft noch immer geschätzt werde.

Loeb liebäugelt mit längeren Öffnungszeiten am Samstag

Dennoch spürt Loeb auch, dass sich das Kaufverhalten verändert. Gerade samstags sind die Warenhäuser jeweils voll. «Sehr häufig müssen wir die Kunden fast aus dem Geschäft jagen.» Abgenommen habe hingegen der Abendverkauf am Donnerstag.

Dementsprechend gelegen kommen der Loeb-Gruppe Bestrebungen, den Abendverkauf in Teilen vom Donnerstag auf den Samstag zu verlegen. In der Stadt Bern etwa sollen Läden ab Herbst samstags testweise eine Stunde länger bis 18 Uhr geöffnet bleiben. Nach dem Pilotprojekt soll in Absprache mit den Sozialpartnern eine Änderung des Öffnungszeiten-Regimes geprüft werden. «Wenn dies unter Dach und Fach ist, werden wir dort auf jeden Fall mitmachen», so der Loeb-Finanzchef.

Getrübt wurde das Bild durch das deutlich negative Finanzergebnis, das die schlechte Stimmung an den Börsen widerspiegelt. Der Verlust von 4,8 Millionen Franken führte laut den Angaben der Nachrichtenagentur Keystone-SDA zu einem negativen Gruppenergebnis von 0,41 Millionen Franken.

(ris)

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veröffentlicht: 30. März 2023 17:45
aktualisiert: 31. März 2023 07:51
Quelle: BärnToday

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