Das 15-jährige Mädchen stand kurz vor dem Mittag am Treffpunkt und schaute auf sein Handy, wie es Hunderte Leute am Berner Bahnhof Bern jeden Tag tun. Aus dem Nichts ging an jenem 24. August 2023 eine Frau mit einem Militärsackmesser auf das Mädchen los und verletzte es an Arm und Hand. Täterin und Opfer kannten sich nicht.
Zwei Passantinnen und ein Passant konnten die Frau überwältigen und festhalten, bis die Polizei eintraf. Auch eine der Helferinnen wurde verletzt. Eine Überwachungskamera hielt das Geschehen fest.
Die Medikamente abgesetzt
Diese Woche stand die Täterin, eine 36-jährige Frau aus Brasilien, vor dem Regionalgericht Bern-Mittelland, wie die «Berner Zeitung» berichtet. Sie sitzt seit dem Vorfall in Untersuchungshaft. Eingereist war sie als Touristin wegen eines Mannes, wie sich in den Einvernahmen herausstellte.
Angeklagt wurde die Frau wegen versuchter schwerer Körperverletzung. Dass sie die Tat begangen hat, ist unbestritten – aber aus dem psychiatrischen Gutachten geht ebenso klar hervor, dass sie in einem manisch-psychotischen Zustand handelte, als sie mit dem Messer angriff. Die Frau leidet an einer schweren bipolaren Störung. Kurz vor der Tat hatte sie ihre Medikamente abgesetzt.
Stationäre Massnahme wird angeordnet
Das Gericht in Dreierbesetzung kam zum naheliegenden Schluss, der Frau eine stationäre therapeutische Massnahme zu verordnen, weil sie nicht schuldfähig ist.
Falls die Therapie anschlägt, könnte sie in der brasilianischen Heimat fortgesetzt werden. Das ist auch der Wunsch der Frau, wie sie vor Gericht sagte. Sie wünscht sich sehnlich eine Rückkehr, ohne Sprachkenntnisse sei es für sie in der Schweiz schwierig.
(mj)
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