Krebsliga Bern

Neue Gruppe soll Nahestehende von Betroffenen unterstützen

15.08.2022, 09:24 Uhr
· Online seit 15.08.2022, 07:53 Uhr
Die Krebsliga Bern bietet ab August eine Austauschgruppe für Nahestehende von krebskranken Menschen an. Ein solches Angebot gibt es in Bern bisher noch nicht.
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Ab Ende August bietet die Krebsliga Bern eine Austauschgruppe an, die Nahestehende von krebskranken Menschen unterstützen soll. Die Psychologin Marie-Luise Fontana moderiert die Treffen. Diese habe die Idee auch ins Leben gerufen, sagt Nicole Stutzmann, Geschäftsführerin der Krebsliga Bern. «Ich war begeistert, genau das braucht es in Bern. Die Angehörigen der Betroffenen können ihre Sorgen und Ängste teilen und austauschen, wie sie mit der Situation umgehen», so Stutzmann.

Ein solches Angebot fehle in Bern bisher noch. Oft sei es schwierig gewesen, Angehörige zu erreichen. «Ich hoffe, dass es gut anläuft. Ich höre immer wieder von Leuten, denen dieses Angebot gefehlt habe», sagt Nicole Stutzmann.

Angehörige oft allein

Angehörige von Menschen mit Krebsdiagnose seien stark mitbetroffen, würden aber oft vergessen gehen. Stutzmann meint: «Alles konzentriert sich auf die Kranken, die Angehörigen fühlen sich oft alleingelassen. Gleichzeitig lastet viel auf ihnen, sie müssen sich um die Kinderbetreuung, die Arbeit und teilweise um die Pflege kümmern.»

Silvia Schneider gehört zu den Betroffenen. Ihr Mann ist an Krebs erkrankt. Es helfe ihr sehr, sich mit Menschen in einer ähnlichen Situation auszutauschen. «Man fühlt sich nicht mehr so allein», sagt sie. Ihren Mann wolle sie nicht noch mehr belasten. «Jetzt kann ich mich mit anderen Menschen austauschen und fühle mich verstanden», so Schneider.

Austauschen und Erfahrungen teilen

Es mache ihr Angst, nicht zu wissen, was auf sie zukommt. «Es hilft mir, mit aussenstehenden Personen zu sprechen, die Dinge aus einem anderen Blickwinkel betrachten», sagt Silvia Schneider. «In der Gruppe können wir einander unterstützen und unsere Erfahrungen mit anderen Menschen teilen.»

(raw)

veröffentlicht: 15. August 2022 07:53
aktualisiert: 15. August 2022 09:24
Quelle: BärnToday

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