Anwohner ärgern sich

Das sagt die Polizei zum Polizeischutz von russischer Botschaft

20.04.2023, 19:24 Uhr
· Online seit 20.04.2023, 07:51 Uhr
Die Kantonspolizei Bern kommt mit dem Schutz der russischen Botschaft an ihre Grenzen. Sie engagiert deshalb eine private Sicherheitsfirma und fordert weitere Unterstützung von der Armee. Im Video siehst du, was die Polizei und Politiker zur Kritik sagen.
Anzeige

Zum ersten Mal überhaupt zieht die Kantonspolizei Bern für den Botschaftsschutz eine private Sicherheitsfirma zu Hilfe. Die Firma Protectas habe einen Auftrag im Rahmen von 350'000 Franken erhalten, wie die «Berner Zeitung» und der «Bund» schreiben. Gleichzeitig beanspruche die Polizei Verstärkung durch die Armee. «Dieser Antrag ist aktuell in Prüfung», sagt Kapo-Sprecherin Wüthrich gegenüber der Zeitungen.

Schwarzer Zaun bei Botschaft

Seitdem der Ukrainekrieg begann, haben die Behörden den Schutz der russischen Botschaft verstärkt. Dazu gehört seit ein paar Wochen ein auch zwei Meter hoher, stacheldrahtbewehrter schwarzer Zaun, den die Kantonspolizei an hundert Metern entlang der Botschaft aufgestellt hat.

Elektronische Installationen zwischen diesem Zaun und der Begrenzungsmauer des Grundstücks lassen vermuten, dass Abhöranlagen angebracht wurden. Die Kantonspolizei dementiert dies, zum Zweck der Anlagen könne aber aus polizeitaktischen Gründen keine Auskunft gegeben werden. Videokameras, die auf dem Grundstück der russischen Botschaft stehen, überwachen zudem die «Sicherheitszone» auf dem Boden der Stadt Bern.

Nachbarschaft wehrt sich

Gegen diese Vorkehrungen wehrt sich nun eine Gruppe von Anwohnenden. «Der Zaun und die Abhöranlagen müssen weg», sagt ein Sprecher gegenüber der Zeitungen. Es sei «massiven Eingriff in die Privatsphäre der Bürgerinnen und Bürger». Der Sprecher und die Gruppe wolle anonym bleiben, da Russland mit der Meinungsfreiheit «katastrophal menschenverachtend» umgehe, wie er sagt.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

(fho)

veröffentlicht: 20. April 2023 07:51
aktualisiert: 20. April 2023 19:24
Quelle: BärnToday

Anzeige
Anzeige
baerntoday@chmedia.ch