Hitze im Tierpark

Schatten oder Dusche? In Bern haben die Tiere die Wahl

04.08.2022, 07:35 Uhr
· Online seit 03.08.2022, 17:22 Uhr
BärnToday war an einem heissen Sommertag im Tierpark Bern zu Besuch. Wir zeigen, wie die Tiere mit der Hitze umgehen und auf was für einen kalten Snack sich die Bären freuen dürften.

Quelle: BärnToday / Warner Nattiel

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Im Schatten entspannen, ein Bad zur Abkühlung oder doch lieber eine erfrischende Dusche unter der Sprinkleranlage? Fragen, die nicht nur wir Menschen uns an einem heissen Sommertag stellen. Diese Gedanken dürften sich auch einige Tiere im Tierpark Bern machen, denn dort wählen die Tiere selbst, was sie gegen die Hitze unternehmen.

Die Wahlmöglichkeit der Tiere ist dabei besonders wichtig: «Die Entscheidung wird dem Tier überlassen», erklärt Tierpark-Kuratorin Meret Huwiler. «Die Tiere leiden aber nicht unter der Hitze. Sie sind schliesslich oft an deutlich grössere Temperaturunterschiede gewohnt als wir Menschen.»

Eine gefrorene Taube als Leckerbissen

Die Möglichkeiten zur Abkühlung sind ganz auf die verschiedenen Tierarten zugeschnitten. An diesem heissen Tag im August liegen die Moschusochsen unter ihrer Sprinkleranlage. Das Fell der Moschusochsen saugt sich dabei mit Wasser voll, was die Tiere sichtlich geniessen.

Die verschiedenen Vögel im Tierpark haben eine andere Strategie: Sie sitzen meist still im Schatten und hecheln, denn sie können nicht schwitzen. Bei einer Körpertemperatur von 41 Grad ist die Aussenluft meist kühler. Oft sträuben sie ihre Federn, um kühle Luft ins Federkleid zu lassen. Manche Vögel drücken sich auch ganz flach an den Boden im Schatten, was ebenfalls abkühlt. Etwas zerzaust sehen die Wisente aus. Im August sind noch Teile ihres hellen Winterfells zu sehen.

Einen besonderen Leckerbissen erhalten an diesem Tag die beiden Bären im Tierpark Dählhölzli: Ein Glacé aus Krebs, Gemüse, Fisch und einer Taube. Bei einer solch wilden Geschmackskombination dürfte selbst die Gelateria di Berna neidisch werden. Für die Bären ist der kühle Snack ein wahrer Genuss. Sogar die sonst nicht so badefreudige Bärin Masha springt für das Glacé ins kühle Nass.

Die naturnahe Haltung steht im Fokus

Im Tierpark Bern werden die Tiere nicht wie in manchen anderen Zoos aktiv mit Wasser abgespritzt. Das liegt daran, dass der Tierpark Bern den Fokus auf eine möglichst naturnahe Lebensweise setzt. Dazu gehört auch, dass viele Tiere ihr Essen selbst noch suchen müssen und auch nicht jeweils zur gleichen Zeit gefüttert werden. Für die Wölfe und Leoparden gibt es ab und zu Fastentage, an denen es nichts zu fressen gibt.

Meret Huwiler gibt ausserdem einen Tipp, wann man in den Sommermonaten im Tierpark die meisten Tiere entdeckt: «Die Tiere verhalten sich ähnlich wie wir und sind im Sommer zu Randzeiten am aktivsten.»

(dak)

veröffentlicht: 3. August 2022 17:22
aktualisiert: 4. August 2022 07:35
Quelle: BärnToday

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