Diphtherie in Bern

SEM: «Es sind keine Schreckensszenarien angebracht»

03.08.2022, 21:23 Uhr
· Online seit 03.08.2022, 12:34 Uhr
Im ehemaligen Zieglerspital in Bern ist bei acht Personen Diphtherie diagnostiziert worden. Inzwischen wurden alle Bewohnenden getestet und geimpft. Die Behörden beschwichtigen.
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Nach zwei bestätigten Diphtherie-Fällen im Bundesasylzentrum (BAZ) in Bern sind bei allen Bewohnenden Rachenabstriche genommen worden. Sechs weitere Fälle konnten so ausfindig gemacht werden – Stand Mittwoch sind nun acht Asylsuchende infiziert, wie der Kanton schreibt.

Alle infizierten Personen befinden sich in Isolation. Bei keiner der betroffenen Personen sind respiratorische Symptome aufgetreten. Die Bewohnenden des Bundesasylzentrums im ehemaligen Zieglerspital in Bern wurden gegen Diphtherie geimpft, wie es beim Kanton weiter heisst.

Offene Wunde gab den Hinweis

Wie gravierend ist der Ausbruch? Samuel Wyss, Mediensprecher des Staatssekretariats für Migration (SEM) beschwichtigt: «Es sind keine Schreckensszenarien angebracht. Die Infektion wurde rasch entdeckt und man traf sofort die nötigen Massnahmen.»

Entdeckt worden war die Infektion bei einer medizinischen Erstkonsulation bei einem Neueintritt im Asylzentrum: «Die Person informierte das medizinische Personal über eine offene Wunde. Da wurde man hellhörig», so Wyss. Kurzerhand wurden verschiedene Abstriche durchgeführt – auch im Rachen.

Aufnahme- und Verlegungsstopp in Bundesasylzentrum

Am Dienstag waren zwei bestätigte Diphtherie-Fälle im Bundesasylzentrum bekannt geworden, vier weitere Personen wurden als Verdachtsfälle erkannt. Betroffen sind zwei Stockwerke: eines, auf dem 92 unbegleitete minderjährige Asylsuchende wohnen und eines, auf dem 83 Asylsuchende untergebracht sind.

Im Bundesasylzentrum gilt eine Maskentragepflicht. Weiter gilt ein Aufnahme- und Verlegungsstopp. Heisst: Die Asylsuchenden bleiben im Zentrum. Wer sich nicht in Quarantäne befindet, kann sich allerdings frei bewegen und das Zentrum verlassen – so auch die Mitarbeitenden. Um das Risiko einer Ansteckung zu minimieren, wurde in den betroffenen Stockwerken eine Antibiotika-Prophylaxe durchgeführt.

(red.)

veröffentlicht: 3. August 2022 12:34
aktualisiert: 3. August 2022 21:23
Quelle: BärnToday

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