Profiteure entlarven

Stadt Bern kämpft bei Wochenaufenthaltern um Millionen

· Online seit 09.05.2023, 08:06 Uhr
Rund fünf Prozent der Berner Stadt-Bevölkerung ist als Wochenaufenthalter registriert. So entgehen der Stadt jährlich rund 28 Millionen Franken. Neun Angestellte kümmern sich jetzt um die Thematik. Falsch angemeldeten Personen drohen Nachsteuer- oder Steuerhinterziehungsverfahren.
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Etwa 7400 Personen leben in der Stadt Bern angemeldet als Wochenaufenthalter. Diese Zahl ist in den letzten Jahren massiv gewachsen, sagt der Chef der Steuerverwaltung, Moritz Jäggi gegenüber der «Berner Zeitung» und dem «Bund».

Zusätzliche 28 Millionen Franken Einnahmen

Die Hälfte der Wochenaufenthalter seien Studierende, die restlichen eher steuerliche «Top Shots», die bis zu sechsstelligen Einkommen hätten. Würden alle ihre Steuern in Bern zahlen, würde die Stadt etwa 28 Millionen Franken mehr Steuern einnehmen, als aktuell.

Einer der Hauptgründe sind die viel höheren Steuern, die in Bern anfallen. Vor allem für Topverdiener wird es relevant. Wer eine Million Franken im Jahr, zahlt in Bern rund 355'000 Franken Steuern. Im Vergleich: Dasselbe Einkommen verursacht im Kanton Zug lediglich rund 197'000 Franken Steuern.

Stadt darf Nachforschen

Die Stadtberner Steuerverwaltung hat neun Personen eingestellt, um den Wochenaufenthaltern nachzugehen und Unberechtigte aufzuspüren. Dazu ist ein Fragebogen im Einsatz. Sie können aber auch weitere Nachforschungen anstellen. Findet die Stadt eine Person, die fälschlicherweise in Bern als Wochenaufenthalter angemeldet ist, drohen Nachsteuer- oder Steuerhinterziehungsverfahren.

Grundsätzlich arbeite das Team erfolgreich, mehrere hundert Personen pro Jahr würden freiwillig den steuerrechtlichen Wohnsitz nach Bern verlegen, so Jäggi. Rund 200 würden die Beurteilung der Stadt nicht akzeptieren, was dazu führt, dass der Kanton über den Fall entscheiden muss.

(fho)

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veröffentlicht: 9. Mai 2023 08:06
aktualisiert: 9. Mai 2023 08:06
Quelle: BärnToday

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