Quelle: TeleBärn
Der Schutz und die Vielfalt der Tiere und deren Lebensräume sollen im Tierpark Bern auch in den nächsten zehn Jahren weiter gefördert werden. «Wir werden uns im Natur- und Artenschutz weiter ausrichten», sagt Tierpark-Direktorin Friederike von Houwald. «Das Tierwohl ist uns sehr wichtig.»
47 Prozent der beurteilten Tierarten in der Schweiz seien bedroht, erklärt von Houwald. Mit Zuchtprogrammen sollen im Berner Tierpark möglichst viele Tierarten erhalten bleiben. «Wenn man weiss, welche Tiere bei uns vorkommen oder vorkommen können, weiss man besser, wie man die Tiere unterstützen kann», sagt von Houwald.
Die Artenvielfalt soll auch im sogenannten «AareArtenschutzZentrum» gefördert werden. Das Zentrum, das zwischen 2029 und 2030 an der Aare gebaut werden soll, wird gleichzeitig als neuer Eingang inklusive Lift dienen. Mit dem Lift, der nach oben in den Tierpark führt, sollen alle Menschen Zugang zu den verschiedenen Anlagen haben. «Menschen, die mobilitätseingeschränkt sind, sind uns sehr wichtig. Der Tierpark muss unbedingt inklusiv werden», betont von Houwald.
Dalmazibach wird geöffnet
Im geplanten Zentrum sollen sich die Leute mit dem Thema Aare auseinandersetzen, wie die Tierpark-Direktorin erklärt. «Wir werden den Dalmazibach öffnen und zwischen den Gebäuden hindurchfliessen lassen.»
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Die geschätzten Kosten des «AareArtenschutzZentrum» belaufen sich auf 8,5 Millionen Franken. 5,5 Millionen Franken soll die Stadt übernehmen, 3 Millionen werden mit Drittmitteln finanziert. «Alles, was Tieranlagen angeht, wird durch Drittmittel finanziert, da müssen wir auf Spendensuche gehen», sagt Reto Nause, Berner Gemeinderat und Präsident der Tierparkkommission. Reine Infrastruktur-Anlagen hingegen würden von der Stadt übernommen.
Insgesamt sind in der Grobkostenschätzung des Tierparks für die nächsten zehn Jahre Kosten von 33 Millionen Franken geplant. 13 Millionen Franken davon zahlt die Stadt, 20 Millionen sind Drittmittel.
Kinderzoo verschwindet
Was in einigen Jahren hingegen verschwinden soll, ist der Kinderzoo mit Ponys, Eseln und Schweinen. Der beliebte Streichelzoo soll einem geplanten Ökonomiegebäude weichen. Dies wird jedoch erst beim Durchlesen der 110-seitigen Planungsdokumentation ersichtlich. «Die Tierhaltung im Kinderzoo ist nicht mehr zeitgemäss», heisst es dort quasi im Kleingedruckten.
Und weiter: «Die Anlagen entsprechen in vielen Bereichen nicht mehr dem heutigen Anspruch an eine artgemässe Haltung. Zum Wohle der Tiere wird daher in Zukunft auf die Haltung von grossen Arten verzichtet.» Die Bauphase ist für 2027 bis 2028 geplant.
Gegen die Schliessung wehre sich nun die Stadtberner SVP. Sie wolle eine Petition lancieren für den Erhalt des Streichelzoos, berichten die «Berner Zeitung» und «Der Bund». Der Berner Tierschutz hingegen begrüsse den Entscheid. Gerade für junge Tiere sei es stressig, wenn sie gestreichelt würden. Dort, wo sich heute der Streichelzoo befindet, soll ein Betriebshaus gebaut werden, wo beispielsweise das Futter für die Tiere vorbereitet wird.
Nebst dem barrierefreien Zugang zum Park soll auch die Erschliessung mit öffentlichen Verkehrsmitteln verbessert werden. «Es ist wichtig, dass die Leute mit dem Bus vom Bahnhof direkt zum Eingang des Tierparks kommen. Dort haben wir noch Handlungsbedarf», so Marieke Kruit, Direktorin für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün der Stadt Bern.