Über tausend Übernachtungen in Berner Notschlafstelle für Junge
Durchschnittlich hätten sechs junge Menschen pro Nacht das Angebot genutzt, was einer Auslastung von 85 Prozent entspreche, schreibt der Verein in einer Mitteilung vom Mittwoch. Man habe gewusst, dass es junge Menschen in prekären Lebenssituationen gebe, sei aber überrascht, wie oft die Notschlafstelle genutzt werde.
Die Nutzenden blieben zwischen einer Nacht und zwei Monaten in der Notschlafstelle Pluto. Rund ein Viertel der Nutzenden waren weibliche Personen. Das Durchschnittsalter lag bei 19,5 Jahren. Rund ein Viertel der Nutzenden war minderjährig.
Der grösste Teil der jungen Menschen suchte die Notschlafstelle wegen Konflikten oder Gewalt in ihrer Familie auf, wie der Verein weiter mitteilte. Ein weiterer Grund war Wohnungs- und Obdachlosigkeit. Auch Ausschlüsse und Time-Outs aus anderen Institutionen oder Personen, die aus einer Institution weggelaufen waren, wurden als Gründe angegeben.
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Fast 250 Sozialberatungen
Die Notschlafstelle Pluto versteht sich nicht als reine Notschlafstelle. Vielmehr sollen die Nutzerinnen und Nutzer die Möglichkeit haben, über ihre Probleme zu sprechen. Nach Möglichkeit sollen sie befähigt werden, etwas an ihrer Situation zu verändern. Im Angebot stehen täglich Sozialberatungen. Diese werden von einer Mehrheit auch genutzt. Im ersten halben Betriebsjahr wurden 244 Beratungen durchgeführt.
Bachelor-Studierende der Sozialen Arbeit an der Fachhochschule Nordwestschweiz erstellten einen Evaluationsbericht zu den ersten sechs Betriebsmonaten des «Pluto».
(sda/ade)