«Vom Publikum überwältigt»: Zwischenfazit zur Berner Kletterweltmeisterschaft
BärnToday: Was ziehen Sie nach einer Woche für ein Zwischenfazit?
Martin Rhyner, Geschäftsführer der Kletter-Weltmeisterschaft: Wir haben das Gefühl, dass wir sehr gut gestartet sind. Die Qualifikationen haben in der Curling Halle gestartet an einem eher kleineren Schauplatz begonnen. Am Wochenende waren wir dann am Hauptplatz in der Postfinance-Arena. Organisatorisch sind wir sehr zufrieden, wie das abgelaufen ist. Überwältigt waren wir aber, wie das Publikum mitgemacht hat und wie viele Leute in die Postarena gekommen sind
Was waren die Highlights bis jetzt?
Für uns war das Highlight sicher, dass die Zuschauenden alle Athletinnen und Athleten gefeiert haben. Es war eine superschöne Stimmung. Ich weiss nicht, ob das an den Hallen liegt, wo sonst auch beim Hockey eine Riesen-Party ist. Das wurde auf das Klettern übertragen. Das Feedback zur überwältigenden Stimmung kriegen wir auch von den Athletinnen und Athleten. Als OK macht das Spass.
Wo gibt es noch Verbesserungspotenzial?
Es gibt keine Punkte, bei denen wir denken, dass sie nicht gut gelaufen sind. Es sind kleinere Dinge, die wir auf die nächsten Finaltage noch verbessern wollen – eher optische Sachen, dass etwas noch schöner wirken könnten. Grundsätzlich ist es so gekommen, wie wir es uns gewünscht haben.
Seid Ihr zufrieden mit der Halle? Wie eignet sie sich für solche Veranstaltungen?
Die Halle eignet sich wirklich sehr, besonders dadurch, dass sie eine gute Infrastruktur für Zuschauende hat und auch betreffend Verpflegung und Sicherheit, wie etwa Zutrittskontrollen, erprobt ist.
Es gibt nur ein Hindernis: Um das Material auf das Eisfeld zu bringen, gibt es nur einen kleinen Eingang. Das war eine grosse Herausforderung. Die Halle ist eigentlich nicht für Events gemacht und man kann nicht mit einem grossen Lastwagen hereinfahren, sondern muss das Material draussen sortieren und hereinbringen. Wenn ich die Halle noch einmal neu bauen dürfte, wäre das einer der Verbesserungspunkte. Sonst eignet es sich hervorragend für solche Events.
Wie sieht es mit dem Ticketverkauf aus?
Man muss ja eigentlich nur für die Finaltage Ticket kaufen, sonst ist das Event frei zugänglich. Wir waren letzte Woche bei etwas über 20'000 Zuschauenden und haben rund 18'000 Tickets verkauft. Diese Woche sieht es auch nicht schlecht aus. Es dürften noch bisschen mehr Tickets raus, aber sollte in den nächsten Tagen auch noch anziehen.
Ist man damit zufrieden? Mit wie vielen Leuten hat man gerechnet?
Wir hätten noch etwas mehr erhofft. Es ist aber schwierig, Ticketprognosen für ein Event zu machen, den man noch nie durchgeführt hat. Wir sind davon ausgegangen, etwa 30'000 Tickets zu verkaufen. Mit allen Teams, die zuschauen, wären wir dann zwischen 40'000 und 45'000 Zuschauenden. Wir sind aber immer noch zuversichtlich, dass wir in diese Region kommen.
Worauf freuen Sie sich in der zweiten Hälfte der Kletter-WM besonders?
Persönlich freue ich mich auf das Paraclimbing Finale am Donnerstag. Das ist wirklich etwas enorm Eindrückliches. Als OK sind wir sehr happy, dass wir den Climbern die Plattform mit der riesigen Bühne bieten können. An den Weltcups ist das nie in diesem Rahmen. Ich glaube, dass das eine sehr schöne Veranstaltung wird. Am Samstag und Sonntag finden noch die Boulder und Lead Wettkämpfe statt, wo es um die ersten Startplätze für die Olympischen Sommerspiele in Paris 2024 geht. Da wird es nochmal eine tolle Stimmung im Stadion geben.
Gibt es für alle Wettkämpfe noch Tickets?
Bei den Sitzplätzen sind wir für Freitag und Samstag schon fast ausverkauft. Aber bei den Stehplätzen und auf der Stehtribüne gibt es noch Plätze. Und Bernerinnen und Berner wissen, dass es dort die beste Stimmung gibt. Da gibt es noch genug Plätze für Kurzentschlossene.
Was braucht es in den letzten Tagen noch, damit das Schlussfazit positiv ist?
Ich glaube, es braucht vor allem von der Organisation und allen, die hier arbeiten, noch recht viel Energie. Es gibt solche, die hier seit dem 13. Juli von morgens bis abends arbeiten. Jetzt braucht es noch Durchhaltewillen. Bisher waren wir unfallfrei und ohne Zwischenfälle. Uns ist wichtig, dass es noch so weitergeht bis Samstag. Dann dürfen wir ein positives Fazit ziehen.
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(awu/dak)