Steigende Lebenskosten

Toblerone-Fabrik: Beschäftigte fordern 6 Prozent mehr Lohn

01.03.2023, 13:12 Uhr
· Online seit 01.03.2023, 12:16 Uhr
Die Arbeiterinnen und Arbeiter der Toblerone-Fabrik in Bern haben gemeinsam mit der Gewerkschaft UNIA eine Forderung gestellt: eine generelle Lohnerhöhung. Die Verhandlungen mit dem Besitzerkonzern Mondelez beginnen am 3. März.
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Sechs Prozent generell mehr Lohn – das fordern die Beschäftigten in der Toblerone-Fabrik in Bern-Brünnen. Johannes Supe von der Gewerkschaft UNIA erklärt: «Seit Oktober letzten Jahres laufen Diskussionen, wie man mit den ansteigenden Kosten durch die Inflation und den steigenden Krankenkassenprämien umgeht. Die Angestellten haben abgestimmt und sich entschieden, sechs Prozent mehr Lohn zu fordern.»

Bei Mondelez seien die Lohnerhöhungen über mehrere Jahre mager gewesen, in diesem Jahr brauche es aber eine generelle Reallohnerhöhung, so Johannes Supe weiter: «Man denkt vielleicht, dass sechs Prozent viel sind, aber wenn man sieht, wie in den letzten Jahren die Dividenden angestiegen sind, das waren 2022 zehn Prozent, im Jahr davor neun Prozent und davor wieder zehn Prozent. Das sind Werte, von denen man hier träumt, dahingegen sind die Forderungen für sechs Prozent mehr Lohn eher bescheiden.»

Erschwerte Arbeitsbedingungen

Weiter haben sich die Arbeitsbedingungen in der Fabrik in den letzten Jahren stark geändert.  Die Belegschaft der Fabrik in Bern-Brünnen hat letztes Jahr einen Produktionsrekord aufgestellt. Damit nimmt aber auch der Druck zu – die Produktion wurde auf einen Vier-Schicht-Betrieb umgestellt und läuft jetzt sieben Tage in der Woche. Die Beschäftigten arbeiten oft an Wochenenden und wechseln zwischen Früh-, Spät- und Nachtschicht. Eine grosse Herausforderung, die vor allem das Privatleben einschränkt. Die Wertschätzung von Mondelez blieb aber bislang aus.

Mondelez hat grosse Pläne für die Toblerone Produktion

Sämtliche Toblerone wird zurzeit in der Fabrik im Westen von Bern produziert. Das soll sich aber ändern. Ab Ende 2023 wird die Schokolade auch in der Slowakei produziert, wie vor knapp einem Jahr bekannt wurde. «Mondelez hat angekündigt, eine Teilverlagerung nach Bratislava vorzunehmen. Die kleinen Tobleronen sollen in Bratislava hergestellt werden, die grösseren werden weiterhin in Bern produziert. Mondelez hat aber zugesichert, dass der Standort Bern gesichert ist», so Supe.

Weiter habe Mondelez angekündigt, dass die Projekte in der Slowakei kein Einfluss auf die Lohnverhandlungen haben werden. Ob dem so ist, wird sich am 3. März zeigen, wenn die Lohnverhandlungen mit dem amerikanischen Konzern Mondelez beginnen werden.

(sku)

veröffentlicht: 1. März 2023 12:16
aktualisiert: 1. März 2023 13:12
Quelle: BärnToday

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