So wanderst du sicherer

Unterwegs mit Wanderwegmeister Manuel Beutler

05.08.2022, 16:16 Uhr
· Online seit 05.08.2022, 06:56 Uhr
Immer mehr Menschen verletzen sich beim Wandern. Warum, erklärt Wegmeister Manuel Beutler im Video. Und er gibt Tipps, worauf du in den Bergen achten musst.

Quelle: BärnToday / Warner Nattiel

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Wöchentlich, wenn nicht sogar täglich, hört man von Unfällen in den Schweizer Bergen. Grosse Schlagzeilen machte etwa der Unfalltod einer Mutter und Tochter am Alpstein Anfang dieser Woche.

Doch auch im Kanton Bern sind die Berge nicht ungefährlich. Gemäss dem Schweizer Alpen-Club SAC kam es 2021 in den Berner Alpen zu rund 20 Prozent aller tödlichen Bergunfälle in der Schweiz. Die Opfer sind grossmehrheitlich Männer. Erst am Dienstag ist ein 41-Jähriger im Gantrischgebiet tödlich verunglückt.

In den vergangene Jahren sind die Unfallzahlen in den Bergen deutlich angestiegen, die Todesfälle beim Wandern erreichten 2021 mit 68 Fällen einen neuen Höhepunkt. Das bedeutet aber nicht, dass das Wandern gefährlicher geworden ist, erklärt Mara Zenhäusern von der Beratungsstelle für Unfallverhütung. Viel mehr sei es so, dass schlicht viel mehr Menschen in den Bergen unterwegs sind: «An heissen und schönen Tagen, wie etwa in diesem Jahr, sind auch mehr Menschen in den Bergen unterwegs, und dann gibt es auch mehr Unfälle.»

In den letzten 15 Jahren hat sich Wandern zum Massenphänomen entwickelt. 57 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer gaben 2019 in einer Umfrage an, regelmässig zu wandern. 2007 lag diese Zahl noch bei rund 37 Prozent. Damit stieg auch die Zahl der Unfälle: Anfang der 2000-Jahre lag die Zahl der Unfälle im Bergsport und Wandern noch bei 17'700, heute sind es um die 33'000 Unfälle pro Jahr.

Die häufigsten Gründe für Verletzungen und Todesfälle sind dabei Stürze und Abstürze, wie Zenhäusern erklärt. «Die Ursachen dafür können in Überforderung, schlechter Vorbereitung und Planung, sowie in nicht genügendem Material liegen.»

Doch wie wird der eigene Wanderausflug nicht zum Albtraum? Mara Zenhäusern sagt: «Sorgfältig planen und ausrüsten ist immer am wichtigsten. Man sollte immer genug zu Trinken mitnehmen, da man teilweise den Vorrat unterwegs nicht neu auffüllen kann. An Sonnenschutz und warme Kleidung sollte man ebenfalls denken, da sich das Wetter in den Bergen schnell ändern kann.»

Doch was, wenn man zwar nicht selbst verunfallt, aber auf eine verletzte Person stösst? «Wenn jemand verletzt ist, kann man Erste Hilfe leisten und Rettung alarmieren», so Zenhäusern. Wichtig sei aber, sich dabei nicht selbst in Gefahr zu bringen.

(dak)

veröffentlicht: 5. August 2022 06:56
aktualisiert: 5. August 2022 16:16
Quelle: BärnToday

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