Städtebau in Thun

Viele Ideen für Aufwertung des Bahnhofquartiers

31.08.2022, 06:09 Uhr
· Online seit 31.08.2022, 05:54 Uhr
Drei interdisziplinäre Teams haben am Dienstag in der Thuner Stadthalle aufgezeigt, wie das Bahnhofquartier städtebaulich, räumlich und verkehrstechnisch weiterentwickelt werden könnte.
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Drei interdisziplinäre Teams haben am Dienstag in der Thuner Stadthalle aufgezeigt, wie das Bahnhofquartier städtebaulich, räumlich und verkehrstechnisch weiterentwickelt werden könnte. Mit dem Anlass wurde die Partizipation nach dem Charrette-Verfahren abgeschlossen.

Das Charrette-Verfahren ist eine öffentliche Planungsmethode mit direkter Bürgerbeteiligung. In Thun habe sich dies bewährt, sagt Stadtpräsident Raphael Lanz (SVP) am Dienstag. «In einem konstruktiven Verfahren entstanden Ideen, die wieder verworfen, justiert, geschärft oder weiter vertieft wurden.»

Die Ergebnisse wurden an der Schlussveranstaltung in der Stadthalle rund 50 Teilnehmenden präsentiert. Nun ist die Stadt am Zug: Sie wird die Vorschläge gemeinsam mit den Grundeigentümern sichten. Parallel dazu sollen die Szenarien auf ihre Machbarkeit geprüft werden. Danach ist der Weg frei für die nächsten Planungsschritte.

Verkehr entflechten

Zu den drängendsten Herausforderungen gehört für alle drei Teams die Attraktivierung des Bahnhofplatzes. Eine Erweiterung Richtung Rosenau und teilweise auf die Südseite des Bahnhofs halten die drei Teams für unabdingbar. Unbestritten blieb auch, dass der Bahnhofplatz übersichtlicher gestaltet werden muss.

Deshalb soll geprüft werden, wie der Verkehr entflechtet werden kann. Denkbar sind etwa die betriebliche Optimierung des Busverkehrs mit Fliesskanten, die dezentrale Anordnung von Haltekanten und die Schliessung der Seestrasse für den Durchgangsverkehr. Dies könnte auch die Verkehrssituation in der Innenstadt verbessern.

Die zentrale Schiffstation ist Raphael Lanz wichtig: «Wir sind eine der einzigen Städte, in denen man mit dem Schiff bis mitten in die Stadt und zum Bahnhof fahren kann, das wollen wir beibehalten.»

Bessere Erschliessung

Die Neugestaltung des Bahnhofplatzes gibt zugleich den Impuls für eine schrittweise Entwicklung des Gebiets Rosenau/Scherzligen. Als Ausgangspunkt dienen dabei die öffentlichen Freiräume. Zur Debatte gestellt wurde etwa eine grosszügige Promenade vom Bahnhof bis zum heutigen Kiesverlad.

Alle drei Teams schlugen zudem Querverbindungen über die Gleise und über die Aare vor. So könnten das Gebiet Rosenau/Scherzligen, aber auch die umliegenden Quartiere besser für den Langsamverkehr erschlossen werden. Die Ideen reichen von einer Fähre über eine Hebebrücke bis hin zu einer schwimmenden Pontonbrücke.

Für das Gebiet Rosenau/Scherzligen als «neuen» Stadtteil entwickelten die drei Teams verschiedene städtebauliche Grundgerüste. In der Nähe des Bahnhofs sollen öffentliche Nutzungen dominieren, im mittleren Bereich vielfältige, gemischte Nutzungen, und im südöstlichen Bereich soll der Fokus aufs Wohnen gelegt werden.

(raw/sda)

veröffentlicht: 31. August 2022 05:54
aktualisiert: 31. August 2022 06:09
Quelle: BärnToday

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