Erlebnistag Berufsbildung

Baggerfahren in Koppigen: Berner Kinder probieren Jobs aus

09.03.2023, 17:20 Uhr
· Online seit 09.03.2023, 16:57 Uhr
Beim «Rendez-vous Job» sollen Kinder verschiedene Lehrberufe möglichst praxisnah erleben können. Im Kurszentrum Oeschberg geht's diese Woche zum Beispiel ans Baggern, Bepflanzen und Plattenlegen.

Quelle: 32Today / Jael Fischer

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Die Berner Erlebnistage gehen diese Woche in die dritte Runde. Von Donnerstag bis Samstag können Schülerinnen und Schüler verschiedene Lehrberufe entdecken. So auch in Koppigen: Im Kurszentrum Oeschberg dürfen die Kinder und Jugendlichen verschiedener Klassen selbst mit dem Bagger fahren, Pflastersteine legen und Sägen. Und auch in die Höhe wagen sie sich: Gesichert auf einer Leiter erfahren sie, wie es ist, Bäume zu schneiden.

Auch Schülerinnen und Schüler der Klasse von Barbara Aeberhardt nehmen teil. Sie unterrichtet die 5. und 6. Klasse in Kernenried. In jedem Jahr gibt es einen anderen Beruf, den die Klassen gemeinsam kennenlernen, wie Aeberhardt erklärt. Ihr gefalle der Beruf des Landschaftsgärtners. «Mein Sohn ist Gärtner und ich liebe Pflanzen.» Deswegen habe sie den Besuch im Kurszentrum Oeschberg vorgeschlagen. «Heutzutage wollen alle studiert sein», beobachtet Aeberhardt. Die handwerklichen Berufe kämen deshalb zu kurz. Dennoch ist sie zuversichtlich und beobachtet eine Trendwende. Für Aeberhardt ist klar: «Die handwerklichen Berufe sind wichtig.»

Beruf Landschaftsgärtner ist «hype-ig»

Dass die handwerklichen Berufe wichtig sind, dass man Jonas Eggimann nicht erklären. Er ist der Zentrumsleiter des Kurszentrums in Koppigen. Er und sein Team haben das Schnuppern im Kurszentrum bereits während den letzten beiden Ausgaben von «Rendez-vous Job» angeboten. Eggimann zieht Bilanz:

Und das sei die letzten Jahre der Fall gewesen.

Den Fachkräftemangel spüre Eggimann zwar, Angst um die Zukunft der Branche habe er aber nicht. Der Beruf Landschaftsgärtner sei beliebt und «hype-ig». Seine Begründung: Themen, die bei den jungen Leuten beliebt sind, betreffen den Beruf direkt. Wie beispielsweise die Biodiversität oder die Gestaltung von Lebensräumen. Ausserdem sei der Beruf vielseitig und biete viele Möglichkeiten, sich nach der Grundausbildung weiterzubilden.

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Hauptsache an der frischen Luft

Dass der Beruf viele Möglichkeiten bietet, wird auch am diesjährigen Rendez-vous ersichtlich. An verschiedenen Stationen tauchen die Kinder und Jugendlichen in den Beruf ein. Eine Station ist der Bagger. Der Schüler Nino Sahli ist bereits zuvor schon mal Bagger gefahren und daher bereits etwas geübt: «Schwierig ist es, immer die richtigen Bewegungen des Baggers zu machen.» Er könne sich gut vorstellen, später einmal Landschaftsgärtner zu werden – oder etwas in eine ähnliche Richtung. «Die Hauptsache ist, dass ich draussen etwas machen darf», sagt der Schüler weiter.

Freude am Beruf hat auch Nicola Kälin. Der 20-Jährige ist im ersten Lehrjahr als Landschaftsgärtner. «Es ist genau das, was ich gebraucht habe», sagt er. Kälin habe sich von seinem Grossvater inspirieren lassen, der früher viel im Garten gearbeitet habe. Er zeigt den Kindern am «Rendez-vous», wie er Unebenheiten im Boden bereinigt, damit es eine gerade Fläche gibt.

Berner Schulklassen können noch bis Freitag in diverse Berufe schnuppern. Am Samstag gibt es ausserdem einen Tag der offenen Tür für Eltern und Schüler ab der 5. Klasse – auch im Kurszentrum Oeschberg. Und gar mit Spezialgästen: Die beiden Weltmeister im Garten- und Landschaftsbau erzählen in einer Präsentation von ihrem Berufsweg vom ersten Kurs, über ihre Lehrzeit bis zum Weltmeistertitel im Herbst 2022 in Estland.

veröffentlicht: 9. März 2023 16:57
aktualisiert: 9. März 2023 17:20
Quelle: 32Today

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