Brauerei Schützengarten

Chef onaniert vor Sekretärin: Unternehmen zieht Konsequenzen

13.10.2022, 19:37 Uhr
· Online seit 13.10.2022, 08:07 Uhr
Der Vorgesetzte einer 59-jährigen Sekretärin, die bei der Wiederkehr-Getränke AG, einer Tochterfirma der Brauerei Schützengarten tätig ist, konsumiert im Büro Pornos und onaniert vor seiner Mitarbeiterin. Das Unternehmen zieht nun Konsequenzen.
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Er schaute im Büro Pornos, hatte seine Hand zwischen den Beinen, als seine Sekretärin ins Büro kam, stöhnte deutlich hörbar. Seine 59-jährige Sekretärin hat dieses Fehlverhalten jahrelang ausgehalten – aus Angst um ihren Job, wie sie gegenüber «Blick» sagt. «Ich gehe auf die 60 zu, da muss man sich eine Kündigung gut überlegen.»

Schliesslich kommt es doch noch zur Eskalation: Die Sekretärin spricht das Fehlverhalten direkt bei ihrem Chef an. Danach, sagt sie, begann er, sie ständig zu kritisieren. «Es war für mich klar, dass es dabei nicht um meine Leistungen ging», so die 59-Jährige. Kurz darauf folgt die Kündigung. Die Begründung: mangelhafte Leistungen. Die Sekretärin nimmt sich einen Anwalt, die oberste Chefetage der Brauerei nimmt sich des Falles an.

Chef gibt Vorfälle zu – kaum Konsequenzen 

Obwohl der Vorgesetzte sein Fehlverhalten zugegeben hat – er unterschrieb eine Dokumentation über die Vorfälle - erhält er lediglich eine Verwarnung. Die Begründung: Die Sekretärin habe «erst nach Jahren eine Beschwerde vorgetragen und arbeitet auch heute noch jeden Tag mit ihm zusammen», so die Schützengarten-Chefetage.

Dabei, dass die Kündigung wegen mangelhafter Leistungen erfolgt sei, bleiben die Chefs. Trotzdem wird die Entlassung zurückgezogen. Sowohl Chef als auch Sekretärin werden wieder an ihren Arbeitsplatz geschickt. «Wir sind der optimistischen Auffassung, dass mit der jüngsten Eskalation beide Beteiligten an ihre Pflichten erinnert und aufgerüttelt worden sind», so die Chefetage.

Verhältnis zerrüttet – sie muss gehen

Daraufhin hören die Porno-Zwischenfälle auf. Das Verhältnis des Chefs und seiner Sekretärin ist aber so zerrüttet, dass eine Zusammenarbeit nicht mehr möglich ist. Die Sekretärin wird innerhalb von Schützengarten umplatziert, allerdings an eine Stelle, für die sie nicht ausgebildet ist. «Ich fühlte mich gemobbt, auch von der Schützengarten-Personalabteilung, die pingelig immer wieder Fehler suchte», so die 59-Jährige. Die Sekretärin hält die Situation nicht aus, wird krankgeschrieben, per Sommer 2022 wird das Arbeitsverhältnis aufgelöst. Einvernehmlich, wie es heisst.

In der Einigung wird das Verhalten des Chefs zum Geschäftsgeheimnis erklärt, der Sekretärin droht eine Zahlung über 5000 Franken an Schützengarten, sollte sie darüber sprechen. Sie tut es trotzdem, weil sie keinen Frieden finde mit der Situation, wie sie sagt.

In einer Medienmitteilung schreibt Schützengarten am Donnerstag, dass das Unternehmen das Verhalten des Chefs verurteile und solches Verhalten nicht geduldet werde. Gegenüber TVO heisst es am Donnerstag von Schützengarten, dass dem Mann gekündet worden sei. Die Neubesetzung der Stelle sei im Gange und werde bald umgesetzt.

Was der Mitarbeiterin passiert sei, tue Schützengarten «ausserordentlich leid». Die Kündigung sei im Nachhinein betrachtet falsch. Der Verwaltungsrat habe zum Zeitpunkt der Kündigung keine Kenntnis von der Sache gehabt. Mit der Auflösung des Arbeitsverhältnisses sei die Mitarbeiterin schliesslich einverstanden gewesen, sagt Schützengarten.

Weitere Fragen beantwortete die Brauerei Schützengarten auf Nachfrage von FM1today nicht.

(red.)

veröffentlicht: 13. Oktober 2022 08:07
aktualisiert: 13. Oktober 2022 19:37
Quelle: FM1Today

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