Ab in den Wald

Eierschwämmli und Steinpilze: So füllst du deinen eigenen Pilz-Korb

· Online seit 18.09.2022, 05:42 Uhr
«Pilzeln» ist im Trend. Aber auf was muss man dabei eigentlich genau achten? Die wichtigsten Infos haben wir für dich zusammengestellt – und mit diesen Tipps findest auch du deine eigenen Pilze für das nächste «Risotto ai Funghi».
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Während es im Sommer noch kaum Pilze zu finden gab, schiessen sie seit kurzem nur noch so aus dem Boden. Bei einer so grossen Vielfalt steigt die Lust, auch selbst einmal nach Steinpilzen, Eierschwämmli und Co. Ausschau zu halten. Mit diesen Tipps findest auch du sicher den einen oder anderen (essbaren) Pilz.

Mit einem Korb oder Papiersack in den Wald

Die gesammelten Pilze sollte man in Körbe oder Papiersäcke einpacken, in denen eine gute Durchlüftung gewährleistet ist. «Sobald keine Luft mehr an die gesammelten Pilze kommt, haben es Schimmelpilze leicht – und solche Pilze will man ja genau nicht haben», sagt Heidi Moser, St.Galler Pilzkontrolleurin und Co-Leiterin im Botanischen Garten in St.Gallen.

In einem Korb werden die Pilze ausserdem weniger zerdrückt. Bevor man die Pilze überhaupt einpackt, sollten sie schon im Wald von Erde, Nadeln und Blättern befreit werden. Man sollte darauf achten, dass die Pilze dabei nicht beschädigt werden.

«Nicht alle Pilze abgrasen»

Beim «Pilzeln» gilt auf keinen Fall «mehr ist mehr». Vor allem, wenn man einen Pilz nicht kennt, sollte man lieber erst einmal nur ein Exemplar mitnehmen. «Dieses kann man bei der Fachstelle kontrollieren lassen. Wenn der Pilz essbar ist, kann man im Nachhinein noch mehr sammeln», sagt Moser. Ansonsten müssten die nicht-essbaren Pilze entsorgt werden, was sehr schade sei.

Ebenfalls unsinnig sei, einfach wild jeden Pilz mitzunehmen, den man gerade findet. «Besser ist es, gezielt auf die Suche zu gehen. Man kann mit einer oder zwei Pilzsorten anfangen. Mit der Zeit lernt man, welche Pilze geniessbar sind und wo man sie findet». Die verschiedenen Pilze sollten getrennt voneinander aufbewahrt werden.

Auch ganz junge oder alte Pilze sollte man stehenlassen. «Es lohnt sich nicht, alles abzugrasen. Wenn man in den Einkaufsladen geht, kauft man ja auch nur die schönen Pilze, und die alten lässt man dort», so Moser. Man solle nur schöne Exemplare mitnehmen, die noch ganz – und nicht angefressen sind.

Die Natur respektieren

«Man sollte immer daran denken, dass man sich in der Natur aufhält», so Moser. Heisst: Sorgfältig mit den Pilzen umgehen. Hat man einen Pilz entdeckt, sollte man ihn vorsichtig aus dem Boden drehen, um die Steilbasis nicht zu verletzen. Die alten Pilze stehen lassen, denn sie verbreiten Sporen, aus denen dann wieder neue Pilze wachsen.

Und: Bei der Ernte können die Pilze zwar ganz unten abgeschnitten werden, das Pilzgeflecht darunter sollte aber ganz bleiben. So wächst der Pilz im Jahr darauf wieder. Um den Pilz beim nächsten Mal wieder zu finden, sollte man sich den Standort notieren.

Das A und O: Die Kontrollstelle

«Ich empfehle dringend, die gesammelten Pilze an einer Fachstelle kontrollieren zu lassen», sagt Moser. Oft sehen sich giftige und essbare Pilze für das Laienauge sehr ähnlich – was fatale Folgen haben kann.

Bei uns in der Region gibt es einige sehr gefährliche Pilze. «Der grüne Knollenblätterpilz zum Beispiel ist sehr heimtückisch. Schon kleinste Mengen sind für den Menschen tödlich. Er kommt häufig in Laubwäldern oder in der Nähe von Eichen vor. Auch in besiedelten Gebieten wird er manchmal gesichtet», so Moser.

Hier findest du Pilzkontrolleurinnen und Pilzkontrolleure in deiner Region, die essbare von giftigen Pilzen unterscheiden können. Auf www.vapko.ch findest du auch weitere nützliche Tipps rund um das Thema Pilze sammeln.

(sgr)

veröffentlicht: 18. September 2022 05:42
aktualisiert: 18. September 2022 05:42
Quelle: FM1Today

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