Betrugsverdacht

Berner Justiz eröffnet Strafuntersuchung gegen «Krypto-King» Dadvan Yousuf

· Online seit 10.05.2023, 10:01 Uhr
«Krypto-King» Dadvan Yousuf hat ein Strafverfahren am Hals. Die Berner Staatsanwaltschaft hat eine entsprechende Untersuchung gegen Yousuf eröffnet. Er soll Geld veruntreut haben.

Quelle: TeleZüri

Anzeige

Nachdem sie bereits wegen Verdachts auf Betrug und Geldwäscherei gegen Dadvan Yousuf ermittelt hatte, habe die Berner Justiz nun auch formell eine Strafuntersuchung eröffnet. Gegen Yousuf bestehe der Verdacht auf mehrfachen gewerbsmässigen Betrug, teilweise eventuell Veruntreuung und teilweise eventuell ungetreue Geschäftsbesorgung, berichtet «SRF Investigativ».

Yousuf hat mutmasslich Anleger davon überzeugt, Geld in seine Geschäftsidee zu investieren. Dabei habe er allerdings nie eine Absicht gehabt, das beworbene Projekt tatsächlich zu realisieren. Um Millionen zu sammeln, habe Yousuf Investoren bewusst getäuscht. Dabei bediente er sich auch verschiedener Medien, um ein grosses nationales und internationales Publikum erreichen zu können.

Langer Weg vom Verdacht bis zur Untersuchung

Im Jahr 2021 kamen erste Zweifel an Yousufs Geschäftsmodell auf. Dass es bis zur Strafuntersuchung nun so lange gedauert hat, liege daran, dass sich die Berner Staatsanwaltschaft nicht für den Fall zuständig sah. Wegen der Art der mutmasslichen Delikte und der internationalen Dimension der Geschäfte sei unklar gewesen, ob Bund oder Kanton zuständig seien.

Auf Anfrage von SRF sagt Yousufs Anwalt, sein Mandant weise die Vorwürfe vollumfänglich zurück. Er werde im Rahmen der Untersuchungen seine Unschuld beweisen. Yousuf habe sich nicht strafbar verhalten, so sein Anwalt. Für Yousuf gilt die Unschuldsvermutung.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

Mit Bitcoin zum «Krypto-King»

Dadvan Yousuf gelangte vor einigen Jahren zu Bekanntheit. Als Bub aus dem Irak in die Schweiz geflüchtet, baute er sich mit Bitcoin ein Vermögen auf. Anschliessend lancierte er seine eigene Kryptowährung namens «Dohrnii». Er versprach laut SRF auch anderen Menschen, damit reich werden zu können. Dies trug ihm den Übernamen «Krypto-King» ein.

Mit der Zeit kamen allerdings Zweifel an Yousufs Vorgehen auf. So behauptete er auf der Suche nach Investoren etwa, für die Geschäfte mit Dohrnii eine Bewilligung der Finma zu haben, was jedoch nicht den Tatsachen entsprach. Die Finma schaltete sich anschliessend ein und untersagte Anfang April 2022 alle weiteren Rechtshandlungen im Zusammenhang mit der Stiftung, die Dohrnii herausgibt.

(osc)

veröffentlicht: 10. Mai 2023 10:01
aktualisiert: 10. Mai 2023 10:01
Quelle: Today-Zentralredaktion

Anzeige
Anzeige
baerntoday@chmedia.ch