Jositsch raus

SP-Fraktion bleibt beim Frauenticket für den Bundesrat

18.11.2022, 19:49 Uhr
· Online seit 18.11.2022, 16:24 Uhr
Für die Nachfolge von Bundesrätin Simonetta Sommaruga möchte die SP-Fraktion nur Frauen-Kandidaturen zulassen. Das hat sie am Freitag entschieden. Sie folgte damit dem Vorschlag der Parteileitung. Ständerat Daniel Jositsch darf also nicht offiziell kandidieren.

Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher

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Offiziell über Namen entscheidet die Fraktion in einer Woche. Sie hat sich am Freitag im Grundsatz darauf geeinigt, der Vereinigten Bundesversammlung zwei Kandidatinnen vorzuschlagen.

Mit der Basler Ständerätin Eva Herzog, der Berner Regierungsrätin Evi Allemann und der jurassischen Ständerätin Elisabeth Baume-Schneider haben bisher drei Frauen ihr Interesse am Bundesratsamt kundgetan. Eine von ihnen wird sich in einer Woche aus dem Rennen verabschieden müssen.

Jositsch akzeptiert das deutliche Ergebnis der Fraktion, wie er vor den Medien sagte. Er könne die Gründe dafür nachvollziehen. Die drei bisher bekannten Kandidatinnen seien hervorragend. Eine «wilde Kandidatur» ist also ausgeschlossen.

Die Kandidatinnen im Überblick:

Als eine Favoritin für Sommarugas Nachfolge sehen Medien und Politologen die Basler Ständerätin und frühere Finanzdirektorin Eva Herzog. Sie hat Mitte November angekündigt, ins Rennen um den Sitz von Sommaruga gehen zu wollen. Als Vertreterin eines Stadtkantons und einer starken Wirtschaftsregion bringt die 60-jährige Herzog gute Argumente für ein Amt im Bundesrat mit. Die Historikerin war schon vor zwölf Jahren als Bundesratskandidatin angetreten, unterlag damals aber in der parteiinternen Nomination gegen Sommaruga.

Die Berner Regierungsrätin und frühere Nationalrätin Evi Allemann hat sich ebenfalls entschieden, für den Bundesratssitz zu kandidieren. Das sagte sie Mitte November in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen. «Ich könnte die Erfahrung aus 15 Jahren Parlamentsarbeit im Bundeshaus und gut vier Jahren in der Berner Kantonsregierung gewinnbringend für unser Land, aber auch für unsere Bevölkerung einsetzen», hielt Allemann fest. Vor ihrer Wahl in die Berner Kantonsregierung gehörte Allemann von 2003 bis 2018 dem Nationalrat an. Zudem war Allemann Präsidentin des VCS Schweiz und des Mieterverbandes Kanton Bern.

Auch der 58-jährigen jurassischen Ständerätin und früheren Staatsrätin Elisabeth Baume-Schneider wird das Format einer Bundesrätin zugeschrieben. Sie stellte sich Mitte November als dritte Kandidatin zur Verfügung. 2002 wurde sie in die Regierung des Kantons Jura gewählt. Sie leitete dort das Erziehungs-, Sport- und Kulturdepartement. 2006 und 2008 präsidierte sie den Regierungsrat. Seit 2019 ist Baume-Schneider Ständerätin. In der kleinen Kammer vertritt sie als Präsidentin der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie wichtige Dossiers.

Das war die Pressekonferenz:

veröffentlicht: 18. November 2022 16:24
aktualisiert: 18. November 2022 19:49
Quelle: Today-Zentralredaktion

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