Türkische Botschaft

«Unsere Landsleute in der Schweiz zeigen Einigkeit, Solidarität und Zusammenhalt»

06.02.2023, 18:59 Uhr
· Online seit 06.02.2023, 16:19 Uhr
Die Erdbeben bei der Südosttürkei und in Syrien kamen am Montag mindestens 1800 Menschen ums Leben. Die türkische Botschaft in Bern zählt das Ereignis «zu den grössten Naturkatastrophen in unserem Land». Die wirtschaftliche Lage in Syrien werde durch die Beben noch prekärer, betont der Verein Syrien-Schweiz.
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In der Türkei spricht man von über 1000 Toten und weit über 7000 Verletzten; für Syrien ist es das schlimmste Beben seit 1995: Gesamthaft sind bei den Erdbeben in der Südosttürkei und in Syrien am Montagmorgen sowie dem heftigen Nachbeben am Mittag etwa  2400 Menschen ums Leben gekommen.

Über 9000 Personen im Einsatz

Die türkische Botschaft in Bern erfuhr in den frühen Morgenstunden von dem Ereignis. Die Naturkatastrophe zähle zu den grössten des Landes, sagt die Behörde. «Vom Moment des Erdbebens an wurden alle Institutionen in der Türkei sofort in Bewegung gesetzt und alle verfügbaren Mittel bereitgestellt», teilt die Botschaft mit.

Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher

«Angesichts der ernsten humanitären Lage sind derzeit 9000 Personen mit Such- und Rettungsmassnahmen beschäftigt, und diese Zahl steigt ständig mit den Personen, die von ausserhalb des Erdbebengebiets eintreffen.»

Orte in der Nähe der Erdbebengebiete würden laufend Such- und Rettungsteams, Ausrüstungen und Hilfsgüter in das betroffene Gebiet senden, betont die türkische Botschaft.

«Unendlicher Dank» für die Solidarität

Es seien bereits erste Verbindungen für internationale Hilfe für die Türkei hergestellt worden, gibt die türkische Botschaft bekannt. «Neben der NATO- und EU-Ländern haben wir Hilfsangebote von 45 Ländern erhalten, darunter insbesondere von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) aus der Schweiz. Wir möchten dem Schweizer Bundesstaat und der internationalen Gemeinschaft an diesem dunklen Tag unseren unendlichen Dank für ihre Solidarität aussprechen.»

Auch die türkisch-stämmige Bevölkerung in der Schweiz würde «Einigkeit, Solidarität und Zusammenhalt» zeigen, betont die türkische Botschaft. «In Abstimmung mit unserem Staat werden Geld- und Sachspenden gesammelt, die in die Türkei geschickt werden, um zur Heilung der Wunden beizutragen.»

Situation in Syrien ist «wirtschaftlich äusserst prekär»

Auch der in Bern beheimatete Verein Syrien-Schweiz zeigt sich betroffen. «Es ist ein schreckliches Ereignis!», sagt Therese Junker, Co-Präsidentin. «Ein Mann, der Mitglied bei uns ist, hat eine Schwester in Aleppo. Diese berichtete von kaputten, eingestürzten Wänden und allgemein schlimmen Zuständen. Die Leute würden sich wegen der vielen Nachbeben nicht mehr in die Häuser trauen, die noch stehen.» Die Schwester habe von Dutzenden von Nachbeben im Verlauf des Montags berichtet.

Die Lage sei jedoch chaotisch. Momentan gäbe es nicht mehr Informationen als jene, die durch die Agenturen verbreitet werden, betont Junker. Wie viele Vereinsmitglieder direkt betroffene Verwandte vor Ort hätten, sei aktuell nicht klar. «Aber natürlich sind der Schrecken und die Trauer in der ganzen Community gross, weil die Lebenssituation für die syrische Bevölkerung wegen der verheerenden Zerstörungen durch den Krieg und der enormen Inflation schon vor dem aktuellen Ereignis wirtschaftlich äusserst prekär war.»

veröffentlicht: 6. Februar 2023 16:19
aktualisiert: 6. Februar 2023 18:59
Quelle: BärnToday

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