Schweiz

Wallis: Gewitter verursachen Überschwemmung in Zermatt

Heftige Gewitter

Überschwemmungen und Erdrutsche im Wallis – Zermatt abgeschnitten

21.06.2024, 20:06 Uhr
· Online seit 21.06.2024, 12:26 Uhr
Im Wallis ist es wegen heftiger Gewitter am Freitag zu Erdrutschen und Überschwemmungen gekommen. Die Behörden warnten insbesondere vor Hochwassergefahr entlang der Rhone und ihren Seitenflüssen. In Zermatt trat die Vispa über die Ufer.

Quelle: SDA / @storytellers/ TeleBärn / CH Media Video Unit

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Angesichts der angespannten Lage erhöhten die kantonalen Behörden die Warnstufe für den gesamten Kanton für die Rhone und Seitengewässer. Dies bedeutet insbesondere, dass das Überwachungsdispositiv verstärkt werden muss.

Zudem müssen sich die Einsatzstäbe aktiv darauf vorbereiten, Massnahmen zu ergreifen, wie die Walliser Dienststelle für Naturgefahren mitteilte. Wegen der Gefahr von Überschwemmungen nahmen die Behörden bereits punktuelle Evakuierungen vor.

230 Personen in Sicherheit gebracht

Die Mehrheit der total 230 Evakuierten wohnt in Chippis bei Siders, wie die Chefin des kantonalen Führungsstabs, Marie-Claude Noth-Ecoeur, auf Anfrage bekanntgab. Im Wallis standen ihr zufolge über 200 Feuerwehrleute und mehr als 20 Zivilschützer im Einsatz.

Zudem beschloss der Staatsrat, für den Kanton Wallis die besondere Lage zu erklären. Diese ermöglicht den Einsatz zusätzlicher Mittel. Auch der Kanton Waadt warnte am Freitag vor Hochwassergefahr im Gebiet Chablais.

Schäden an Infrastruktur

Die Überschwemmungen und Erdrutsche verursachten insbesondere in den Walliser Seitentälern grosse Sachschäden an der Infrastruktur, wie Raphaël Mayoraz, Chef der Walliser Dienststelle für Naturgefahren, zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Beziffern lassen sich diese noch nicht. Menschen kamen durch die Unwetter laut den Behörden nicht zu Schaden.

In den Seitenarmen der Rhone seien die Höchststände des Hochwassers im Verlauf des Freitagvormittags gemessen worden. «Dass fast alle Seitenflüsse der Rhone gleichzeitig soviel Wasser führen, ist ziemlich aussergewöhnlich», sagte Mayoraz.

Entlang der Rhone wird der höchste Pegelstand im Verlauf des Freitagabends erwartet, Die Hochwassergefahr sei zurzeit stark erhöht, aber nicht so kritisch wie etwa bei den letzten grossen Überschwemmungen vom Oktober 2000, erklärte Mayoraz. Damals brachen die Dämme teilweise und die Rhone überflutete die Talebene im Unterwallis.

Die Behörden empfahlen, sich den Wasserläufen nicht zu nähern, nicht auf Brücken zu parkieren, Fahrten mit Fahrzeugen einzuschränken und auf das Filmen oder Fotografieren der Unwetterereignisse zu verzichten.

Keine Reisemöglichkeit nach Zermatt

Prekär war die Lage insbesondere im Mattertal. Nach und von Zermatt weg bestand am Freitag keine Reisemöglichkeit mehr. Sowohl die Strasse als auch die Bahnlinie nach Zermatt waren wegen Überschwemmungsgefahr gesperrt. Die Matterhorn-Gotthard-Bahn stellte den Bahnbetrieb zwischen Visp und Zermatt am Freitagmittag ein. Zwischen Visp und Täsch verkehrten Ersatzbusse.

Ein auf dem Nachrichtenportal des «Walliser Boten» verbreitetes Video zeigt, wie die Vispa bereits am Vormittag über die Ufer trat. Die Schulen im Touristendorf wurden geschlossen, wie ein Gemeindemitarbeiter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Am Abend drohten im Touristendorf weitere Überschwemmungen.

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Erdrutsche verschütten Strassen

Laut lokalen Medienberichten waren zahlreiche Verkehrsverbindungen im Kanton gesperrt. Die Strasse zwischen Täsch und Zermatt wurde durch einen Erdrutsch verschüttet. Ebenfalls wegen Murgängen gesperrt waren die Strasse zwischen Vissoie und dem Dorf Mayoux im Val d'Anniviers und die Verbindung zwischen Fionnay und Manvoisin im oberen Val de Bagnes.

Grund für die Hochwasserlage ist eine Regen- und Gewitterfront, die seit Donnerstag über das Wallis zieht. Hinzu kommen die Schneeschmelze und wassergesättigte Böden.

Der Bund erhöhte derweil die Gefahrenstufe für die Rhone von Lonza VS bis zum Genfersee auf die zweithöchste Stufe 4. Dabei können Flüsse über die Ufer treten und es kann zu Überflutungen kommen. Es müsse auch vermehrt mit Schäden gerechnet werden. Der Aufenthalt in der Nähe der Gewässer sei äusserst gefährlich, hiess es auf dem Naturgefahrenportal. Die Warnung gelte auch für die Seitenflüsse, schrieb der Kanton Wallis auf Twitter.

(sda/osc/dak/mma)

veröffentlicht: 21. Juni 2024 12:26
aktualisiert: 21. Juni 2024 20:06
Quelle: ZüriToday

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