Berner Rekord-Schiri

Alain Bieri nach letztem Spiel seiner Karriere: «Es war emotional»

14.11.2022, 11:58 Uhr
· Online seit 14.11.2022, 11:58 Uhr
Nach 15 Jahren und über 230 Partien ist Schluss: Alain Bieri hat am Sonntag das letzte Spiel seiner langen Schiedsrichter-Karriere gepfiffen. Trotz heftiger Anfeindungen, die der Berner in seiner Karriere erleben musste, bleiben ihm die schönen Dinge in Erinnerung.
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Es ist kurz vor 18.30 Uhr, als Alain Bieri am Sonntag die Super-League-Partie YB-Luzern im vollen Wankdorf abpfeift. Es ist der letzte Pfiff seiner Karriere als Profi-Schiedsrichter. «Ja, es war emotional», sagt Bieri kurz nach dem Match. «Es ist ein Lebensabschnitt, der zu Ende geht.» Das sei ihm in der Garderobe nach dem Spiel so richtig bewusst geworden.

Der Berner ist der dienstälteste Unparteiische der Swiss Football League. Zu den 237 Partien in der Super League kommen 124 in der Challenge League und weit über 100 Einsätze im Ausland, darunter auch Länderspiele. Der 43-Jährige, der hauptberuflich im Personalwesen bei der Migros Aare arbeitet, war 15 Jahre lang als Profi-Schiedsrichter tätig.

«Schwieriges gehört dazu»

Bieri musste während seiner langen Karriere viel einstecken. Immer wieder wurde er zur Zielscheibe heftiger Kritik, wurde angefeindet und erhielt sogar Morddrohungen. Trotzdem bleiben ihm vor allem die schönen Dinge in Erinnerung. «Mir bleiben die vielen Begegnungen mit sehr interessanten Menschen und auch das eine oder andere Spiel.» Natürlich sei auch Schwieriges dabei gewesen. «Aber das gehört dazu und das weiss man.»

YB-Schiedsrichterbetreuer Heinz Scheurer lobt Bieri in den höchsten Tönen: «Über ihn kann ich nur Gutes erzählen. Ich habe ihn immer sehr gern betreut.» Er sei ein «ganz guter Mensch» und ein toller Schiri, das habe man auch in seinem letzten Spiel gesehen.

«Immer locker und souverän»

Aufbauen oder trösten habe er Bieri nie müssen, sagt Scheurer. «Alain war immer locker drauf und immer souverän.» Heinz Scheurer hat sich während seiner Tätigkeit als Schiedsrichterbetreuer schon um unzählige Schiris gekümmert. An Alain Bieri bewundert er: «Seine Ruhe und Professionalität, die er immer ausgestrahlt hat. Dass er 110 Prozent hinter dem gestanden ist, was er gemacht hat.»

Auf seine WM-Favoriten angesprochen, hält sich Bieri bedeckt, wie es sich für einen professionellen Unparteiischen gehört. «Ich habe mich nie auf die Äste rausgelassen, was Mannschaften angeht.» Er hofft, dass die Schiedsrichter einen guten Job machen, wovon er überzeugt ist: «Das werden sie sicher, die sind gut vorbereitet.» Zur Schweizer Nationalmannschaft äussert sich Bieri abschliessend doch noch: «Ein wenig Schweiz-Fan bin ich schon».

veröffentlicht: 14. November 2022 11:58
aktualisiert: 14. November 2022 11:58
Quelle: BärnToday

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