Quelle: TeleBärn
Die Diskussion um den Schlussgang am ESAF in Pratteln wird die Schwingwelt wohl noch lange beschäftigen. Besonders die Frage, ob der letzte Schwung des neuen Königs Joel Wicki regulär gewesen ist, spaltet die Gemüter weiterhin.
Keinen Vorwurf an den Kampfrichter
Die Regeln sind eigentlich klar, im Reglement des Eidgenössischen Schwingerverbands steht: «Der schwungausführende oder der gewinnende Schwinger muss mindestens einen Griff an den Schwinghosen oder am geschlossenen Teil des Ledergurtes des Gegners haben.» Beim gestrigen Schlussgang zwischen dem Berner Matthias Aeschbacher und dem Innerschweizer Wicki war dies allerdings beim entscheidenden Schwung nicht der Fall, wie TV-Bilder zeigen. Der Kampfrichter bemerkte dies allerdings nicht und sprach Wicki den Sieg zu.
Roland Gehrig, technischer Leiter des Bernisch-Kantonalen Schwingerverbandes (BKSV), spricht zwar von einer Enttäuschung darüber, dass im Schlussgang das nötige Glück gefehlt habe. Er nimmt den Kampfrichter allerdings in Schutz: «Der Kampfrichter hat es nicht gesehen und auch als Zuschauer hätte man es ohne TV-Bilder vielleicht gar nicht gemerkt.» Schlussendlich sei vor allem wichtig, dass es keinen gestellten Schlussgang gegeben habe: «Wir haben wieder einen würdigen König für die nächsten drei Jahre.»
Blick in die Zukunft
Nach zwölf Jahren Berner Dominanz kommt der neue König nun eben aus einem anderen Kanton. Dies sei schade: «Wir wollten den Titel verteidigen, das ist uns leider nicht gelungen.» Mit 17 gewonnenen Kränzen, so viel die anderen beiden grossen Verbände zusammen, könne man dennoch von einer starken Teamleistung sprechen: «Von dem her bin ich sehr zufrieden.»
Quelle: TeleBärn
Der Zukunft blickt Gehrig zuversichtlich entgegen: «Wir haben acht neue Eidgenossen, auch junge.» Das stimme optimistisch, etwa für das Unspunnen Schwinget 2023: «Wir haben eine kräftige Mannschaft beisammen.»
(pfl)