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«Eine totale ‹Gmüetsmoore›»: Das sagen Sempach, Aeschbacher und Glarner zu Stuckis Rücktritt

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«Eine totale ‹Gmüetsmoore›»: Das sagen Sempach, Aeschbacher und Glarner zu Stuckis Rücktritt

10.01.2023, 22:47 Uhr
· Online seit 10.01.2023, 22:36 Uhr
Am Dienstagnachmittag, an seinem 38. Geburtstag, hat der Seeländer Schwingerkönig Christian Stucki bekannt gegeben, dass die Saison 2023 seine letzte im Sägemehl sein wird. Drei seiner aktuellen oder ehemaligen Berner Teamkollegen schauen auf Stuckis erfolgreiche Karriere zurück.
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Dass Christian Stucki bald zurücktritt, kommt für Leute, die seine Karriere verfolgt haben, nicht überraschend. Umso weniger für seine Schwingerkollegen. Im Gespräch verraten Matthias Glarner, Matthias Sempach und Matthias Aeschbacher, was sie zum Rücktritt des Seeländer Schwingerkönigs denken, und was für ein Sportler und Mensch «Stucki Chrigu» ist.

Besonders Matthias Sempach und Matthias Glarner, die beide selber nicht mehr im Sägemehl stehen, haben grosses Verständnis für den Rücktritt. «Er hat auch schon angedeutet, dass es in diese Richtung gehen könnte», sagt Glarner. «Der Schwingsport verliert eine grossartige Persönlichkeit, aber es ist etwas, das absehbar war. Er ist ja auch nicht mehr zwanzig.»

«Er hat alles erreicht, was man im Schwingsport erreichen kann.» Für Glarner ist der Erfolg, die Kränze, das, was Stucki geleistet hat, «imposant». Er verstehe, dass Stucki ein neues Kapitel öffnen will. «Er soll sich darauf freuen, es ist absolut grossartig, was danach kommt.» Auch Sempach findet: «In meinen Augen hat er richtig entschieden. Jetzt soll er die Saison noch geniessen.»

«Gmüetsmoore» Stucki war ehrgeizig und menschlich zugleich

Mit Christian Stucki konnte man es lustig haben, sagt Glarner. «Er ist sicher immer eine totale ‹Gmüetsmoore› gewesen.» Er sei ein sehr ausgeglichener Typ, aber mit einer grossen Portion Ehrgeiz, jemand der trotzdem immer für alle ein offenes Ohr hatte. Glarner hat 26 Jahre lang geschwungen, Stucki sei stets Teil davon gewesen. «Ich habe sehr viele positive Erinnerungen an ihn, auch wenn die Duelle sehr umkämpft waren.»

Matthias Sempach spricht ähnlich über Christian Stucki. «Bei ihm kann man sagen, er ist eine richtige ‹Gmüetsmoore›.» Er sei sehr umgänglich und liebe den Kontakt zu den Leuten. «Ich glaube, er hat extrem Freude an seiner Familie, das bereichert ihn unglaublich.»

Auch Matthias Aeschbacher, der diese Saison noch mit einigen Paarungen mit Stucki rechnet, beschreibt ihn als «sehr Gäbige», er sei zu allen nett und anständig. Auch er hat grosses Verständnis für den Rücktritt, aber «natürlich ist es schade, dass er jetzt aufhören will.» Für Aeschbacher ist Stucki «eine Grösse, die immer da war». Der Aktive rechnet damit, dieses Jahr noch einige Male im Sägemehl auf Christian Stucki zu treffen – und wünscht ihm eine gute letzte Saison. «Wenn er gesund ist, ist bei ihm in dieser Saison sehr viel möglich.» Auch vier bis fünf Kranzfestsiege traut er dem Seeländer Schwingerkönig zu.

Stucki und die grosse Zeit der Berner Schwinger

Sempach nennt Stucki einen «super Kamerad» und erinnert sich an die Berner Dominanz im Schwingen zurück. «Es war eine unglaublich schöne Zeit mit den Berner Schwingern, all die Erfolge, die wir feiern konnten. Wir sind aneinander gewachsen.» Es seien immer super Duelle gegen Stucki gewesen.

Als er von den Jungschwinger zu den Aktiven wechselte, gehörte er laut Sempach extrem schnell zu den Besten. «Gegen Chrigu zu schwingen war etwas Spezielles, es war sonst kein Gegner so gross und auch nicht so schwer.» Einige Schwünge habe man gar nicht machen können.

Für Sempach ist die heutige Popularität des Schwingens auch dem Lysser Stucki zu verdanken. «Für mich ist Chrigu eine Bereicherung für den Schwingsport. Jetzt geniessen wir das Jahr noch, in dem er schwingt.»

veröffentlicht: 10. Januar 2023 22:36
aktualisiert: 10. Januar 2023 22:47
Quelle: BärnToday

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