«Veganuary»

Deshalb sollten sich Kinder und Jugendliche nicht vegan ernähren

19.01.2023, 13:15 Uhr
· Online seit 19.01.2023, 13:08 Uhr
Eine vegetarische Ernährung sei für junge Menschen durchaus möglich – den kompletten Verzicht auf tierische Produkte empfiehlt eine Ernährungsexpertin hingegen nicht. Wenn gewisse Nährstoffe nicht konsequent ersetzt werden, könnte dies gravierende Folgen haben.

Quelle: TeleZüri / Veganer Januar / 05.01.2023

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Das Thema Veganismus ist ein Dauerbrenner. Immer mehr vegane Produkte werden in Supermärkten und Lebensmittelläden angeboten, der «Veganuary» wird diesen Monat von etlichen Menschen durchgezogen. Kinder sind davon nicht ausgeschlossen – und wenn sie aus Tierliebe oder aus Umweltgründen auf tierische Produkte verzichten, dann kann das schnell auch mal Diskussionen in den eigenen vier Wänden hervorrufen.

Fleisch durch andere Proteinlieferanten ersetzen

Da bleibt die Frage: Wie sollen die Eltern darauf reagieren? «Famigros», das Familien-Magazin der Migros, schreibt, dass wichtig sei, die Kinder und ihre Wertvorstellungen ernst zu nehmen. «Wenn Eltern aufgeschlossen reagieren, lernt das Kind nebenbei, dass es im Umgang mit anderen selbst ebenfalls tolerant sein soll», heisst es im Magazin. Damit gehe auch einher, nicht jedem und jeder seine neu entdeckte Ernährungsweise aufzuzwingen.

Stichwort Ernährungsweise: In Bezug auf diese ist Ernährungsexpertin Stéphanie Bieler, die im Magazin zitiert wird, schon skeptischer. Zwar sei eine gesunde Ernährung auch ohne Fleisch möglich, sagt Bieler. «Wichtig ist, dass man das Fleisch durch andere Proteinlieferanten wie Eier, Milchprodukte, Hülsenfrüchte oder Tofu ersetzt.»

Vitamin-B12-Mangel kann Schädigungen verursachen

Die Expertin nennt Eier und Milch – das sind zwei tierische Produkte. Heisst also: Vegane Ernährung sollte von Kindern gemieden werden? Ja, sagt Bieler: Sie rät Veganismus im Kindes- und Jugendalter ab. «In dieser Lebensphase ist der Nährstoffbedarf besonders hoch und allfällige Mängel können gravierende Folgen haben.»

Damit meint Bieler vor allem die Zufuhr von Vitamin B12, Eisen, Zink, Omega-3-Fettsäuren, Kalzium, Vitamin B2 und Protein. Ersteres müsse zwingend über Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden – ein Mangel über längere Zeit hat «irreversible Schädigungen der Nerven» zur Folge. Die anderen Nährstoffe würden sich durch eine sorgfältige Planung und «sehr bewusste Lebensmittelauswahl» weitgehend abdecken.

Möchte sich das Kind trotzdem vegan ernähren, empfiehlt Bieler eine Beratung durch eine qualifizierte Ernährungsfachperson.

veröffentlicht: 19. Januar 2023 13:08
aktualisiert: 19. Januar 2023 13:15
Quelle: Today-Zentralredaktion

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