Leidende Vierbeiner

Auch Haustiere können Blasenentzündung bekommen

06.10.2022, 15:00 Uhr
· Online seit 06.10.2022, 13:07 Uhr
Eine Zystitis ist schmerzhaft und unangenehm. Als Mensch ist es relativ einfach, die Blasenentzündung zu bekämpfen, doch auch Tiere können diese Krankheit bekommen. Was ist dann zu tun und wie können wir dem geliebten Vierbeiner am besten helfen?
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Vor allem betroffen von Blasenentzündungen sind in der Regel Hunde und Katzen. «Bei Nagern und Kaninchen ist es zwar auch möglich, doch es wird weniger entdeckt, da sich diese eher dann verstecken», erklärt Muriel Boesiger, Tierärztin der Vettrust Tierklinik Nesslau.

Fälle von Blasenentzündungen hätten sie unterschiedlich oft. Es kommt vor, dass man lange nichts höre und dann innert einer Woche plötzlich drei Fälle von akuter Blasenentzündung habe. Es seien meist weibliche Katzen.

Oft unbekannte Ursache

Die Gründe für Blasenentzündungen sind unterschiedlich. Häufig kann es sein, dass das Tier unter Stress steht, zu wenig trinkt oder zu lange dem kühlen Wetter ausgesetzt war. Auch ist es möglich, dass der Intimbereich des Tieres nicht ganz hygienisch ist und so die Bakterien besser in die Blase gelangen.

«Meistens sind es verschiedene Einflüsse, die die Blasenentzündung auslösen und man findet nicht genau heraus, was die Ursache war», sagt Muriel Boesiger. Wenn jedoch eine Blasenentzündung öfters auftritt, könne auch Blasenstein oder gar ein Tumor die Ursache sein. Dann sei es wichtig, das Ganze schnell abzuklären.

Auch unsere Vierbeiner leiden sehr

«In den meisten Fällen wird eine Blasenentzündung genug früh entdeckt.» Doch die Symptome sind nicht immer bei allen Tieren gleich. Häufig ist das betroffene Tier eher ruhig, zurückgezogen und niedergeschlagen.

Es beginnt weniger zu essen und muss häufig wasserlassen. Jedoch immer nur kleinere Portionen. Der Urin kann Blut enthalten und trüb sein, sowie streng riechen. Ebenfalls kann es sein, dass der Vierbeiner beim Wasserlassen leidende Geräusche wie winseln oder miauen von sich gibt. «Genau wie Menschen leiden auch die Tiere sehr darunter und es ist wichtig, die Krankheit zu behandeln», so Boesiger.

Keine Hausmittel wie beim Menschen 

Wenn man bei seinem Tier Verdacht auf Zystitis hat, dann sollte man den Tierarzt aufsuchen. Zwar könne man schon Hausmittel wie Cranberrys oder entzündungshemmende Medikamente und Futter anwenden, aber man sollte immer aufpassen, dass es wirklich für Tiere ist, da humane Medikamente oft giftig für die Tiere seien.

Eine gute Idee sei es ebenfalls, schon direkt Urinproben zu nehmen und diese zum Tierarzt mitzubringen. «Bei einem Hund kann man versuchen, eine Suppenkelle oder ein Glas unter den Urinstrahl zu halten. Bei einer Katze ist das eher schwierig», sagt Boesiger. Da gebe es extra speziellen Katzensand, der den Urin nicht aufsaugt. So kann man nach dem Toilettengang der Katze den Urin direkt aus dem Katzenklo entnehmen.

Ein letzter Tipp

Um das Selbstbewusstsein und damit oft auch das Immunsystem des geliebten Vierbeiners zu stärken, kann man so viel Zeit mit dem Tier verbringen wie möglich. Egal ob spielen und Bewegung oder einfach zusammen ruhen und kuscheln. Gemeinsame Zeit hilft nicht nur dem Tier, sondern tut auch dem Menschen gut.

veröffentlicht: 6. Oktober 2022 13:07
aktualisiert: 6. Oktober 2022 15:00
Quelle: FM1Today

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