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Rassismus, Abtreibung und Fremdgehen: Diese Bücher treffen den Nerv der Zeit

07.03.2023, 14:17 Uhr
· Online seit 05.03.2023, 15:51 Uhr
Gewisse Themen werden auch in der heutigen Zeit zu wenig angesprochen oder diskutiert. Doch einige Bücher thematisieren genau diese Tabus und sind damit aktueller denn je. Wir haben dir die besten Bücher herausgesucht, welche das Unausgesprochene ansprechen.
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Unfuck Your World

Pornos machen so lange Spass, bis sie zum Problem werden. Die Sucht nach Pornografie ist weiter verbreitet als man denkt. So weit, dass sie es in die Kataloge der Suchtstoffe schaffen, in denen auch Kokain und Heroin zu finden sind. Doch Pornos sind lediglich die Spitze des Eisbergs, denn bei einer Pornosucht entstehen meist Begleiterkrankungen wie soziale Ängste und Depressionen. Im Buch «Unfuck your World» wird gezeigt, wie schwer der Entzug von Pornos sein kann und dass der kalte Entzug oft die einzige Lösung für Betroffene ist. Pascal Gabriel erklärt im Buch, wie Pornos uns schaden und wie man(n) es schafft, von der Sucht wegzukommen. Auch wird im Buch gezeigt, welche Vorteile ein pornofreies Leben mit sich bringt.

Regretting Motherhood

Früh wird den Frauen eingetrichtert, dass ein Kind für die Zukunft ein Muss ist. Bestätigt wird das von den gesellschaftlichen Normen. Doch nicht immer ist eine Frau mit der Entscheidung, Mutter zu sein, zufrieden – darüber sprechen will jedoch kaum eine. Dem wollte die israelische Schriftstellerin Orna Donath ein Ende setzen. Für ihr Buch «Regretting Motherhood» hat sie 23 Frauen befragt, die nach ihrem heutigen Stand und Erfahrungen nicht noch einmal Kinder haben würden. An dem Fakt, dass sie ihre Kinder lieben, ändert sich trotzdem nichts.

(K)eine Mutter: Abtreibung – Zwölf Frauen erzählen

Im Durchschnitt entscheidet sich jede vierte Frau einmal im Leben dazu, eine Schwangerschaft abzubrechen. Und trotzdem: Über das Thema Abtreibung wird nicht offen gesprochen und lässt bei den Frauen ein Schamgefühl aufkommen. Für ihr Buch «(K)eine Mutter: Abtreibung» hat Jeanne Diesteldorf zehn Frauen befragt, welche selber eine Abtreibung hatten, und ihnen den Raum gegeben, über ihre Erfahrungen frei zu berichten. Es beginnt bei der Schwangerschaft und endet bei der medizinischen Versorgung. Es sind Geschichten, welche von Schmerz, Verzweiflung, Selbstbehauptung und Selbstliebe handeln. Das Buch von Diesteldorf gilt als Plädoyer für das Recht am eigenen Körper.

Fremdgehen: Ein Handbuch für Frauen

Die Gründe, weshalb eine Frau fremd geht, unterscheiden sich vehement von denen der Männer. Manchmal machen sie es aus Leichtsinn und manchmal auch nur, um zu sehen, ob sie überhaupt noch «leben». Die Journalistin Michèle Binswanger hat mit zahlreichen Frauen übers Fremdgehen und ihre intimen Erfahrungen gesprochen. Das Buch «Fremdgehen» richtet sich nicht nur an Frauen, welche sich überlegen, untreu zu sein, sondern auch an Männer, welche von einem Seitensprung ihrer besseren Hälfte betroffen sind. Die Erfahrungsberichte im Buch zeigen: Nicht Untreue zerstört unser Beziehungsleben, sondern falsch verstandene Treue.

Was weisse Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten 

Die Bekämpfung von Rassismus fängt bei einem selbst an. Oft gehören dazu auch gut gemeinte Fragen wie beispielsweise: «Darf ich mal deine Haare anfassen?», «Wo kommst du her?» oder auch «Kannst du Sonnenbrand bekommen?». Sie alle haben gemeinsam, dass sie rassistisch sind. Warum das der Fall ist, wollen weisse Menschen nicht hören. Doch genau auf solche Fragen geht Alice Hasters in ihrem Buch «Was weisse Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten» ein. Geduldig beschreibt sie, wie Rassismus ihren Alltag als schwarze Frau prägt. Dabei wird schnell klar: Rassismus ist nicht nur ein Problem am rechten Rand der Gesellschaft.

Nüchtern: Über das Trinken und das Glück

Auch die Alkoholsucht gehört in der heutigen Gesellschaft zu einem Tabuthema. Daniel Schreiber spricht es in seinem Buch «Nüchtern» trotzdem an. Für ihn war das Trinken lange so selbstverständlich wie seine Arbeit. Manchmal fragte er sich, ob er nicht dabei war, eine Schwelle zu übertreten, doch meist hatte er einen guten Grund, um nach dem nächsten Glas Wein zu greifen. Bis ihm klar wurde, dass er längst dabei war, sein Leben durch den Alkohol zu zerstören. Er suchte sich Hilfe. Im Buch berichtet Schreiber von seiner Krankheit, bei der die meisten von uns immer noch glauben, dass sie keine ist und von der wir glauben, dass sie nur andere, aber nicht uns selbst betrifft.

veröffentlicht: 5. März 2023 15:51
aktualisiert: 7. März 2023 14:17
Quelle: ArgoviaToday

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