Darüber entscheiden wird zunächst das Stadtparlament und voraussichtlich im Juni 2024 die Stimmberechtigten, wie der Stadtberner Gemeinderat am Donnerstag mitteilte.
Das durch das Autobahnviadukt und Bahngeleise geteilte Gebiet wird heute hauptsächlich gewerblich genutzt oder liegt brach. Es soll eine bedeutende Transformation erfahren und zu einem lebendigen Stadtgebiet werden, in dem gearbeitet, gewohnt und Kultur genossen werden kann. Der Kanton Bern hat das Gebiet als Premium-Entwicklungsschwerpunkt (ESP) eingestuft.
Campus, Wohnungen und Arbeitsplätze
Private und öffentliche Bauherrschaften wollen rund drei Milliarden Franken aufwerfen. So baut zum Beispiel der Kanton im Osten den neuen Campus der Berner Fachhochschule für über 7000 Studierende und Mitarbeitende.
Im Weyermannshaus West planen Burgergemeinde und Post bis zu 1000 neue Wohnungen sowie Platz für Kleingewerbe, Büros, Läden, Gastronomie und Kultur. Und auf dem ewb/BLS-Areal im Süden entstehen drei Hochhäuser für Büros, Wohnungen, Gewerbe und den neuen Hauptsitz von Energie Wasser Bern. Insgesamt sind rund 40 Projekte am Start.
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.
Die Stadt Bern wiederum stellt die öffentliche Infrastruktur bereit für das neugestaltete Stadtgebiet. Insgesamt 17 Teilprojekte sind dazu nötig. So beteiligt sich die Stadt etwa an den Kosten für die Verschiebung und den Neubau der S-Bahn-Haltestelle.
Ein zentrales Projekt ist der Bau einer neuen Verkehrsachse für Fussgänger und Velofahrer unter dem Autobahnviadukt. Der Aussenbereich des neuen Campus wird zu einem öffentlichen grünen Naherholungsraum.
Volk entscheidet nur über Rahmenkredit
Die Stimmberechtigten entscheiden voraussichtlich am 9. Juni über den Rahmenkredit von 176 Millionen Franken. Nach dessen Genehmigung obliegt es dem Gemeinderat, die Teilprojekte innerhalb des vorgegebenen Kreditrahmens zu bewilligen.
Das bedeutet, dass nicht jedes einzelne Teilprojekt dem Stadtrat oder dem Stimmvolk vorgelegt werden muss. Dies könnte je nach dem zu Verzögerungen führen, was der Gemeinderat möglichst vermeiden möchte, namentlich bei den Grossprojekten der SBB und der Berner Fachhochschule. Beim Projekt «Leistungssteigerung» der SBB in Bern West etwa, hätten Verzögerungen Auswirkungen auf den Bahnbetrieb in der ganzen Schweiz, wie es in der Mitteilung weiter heisst.
(sda)