Fortschritte erzielt

Artenkonferenz endet mit Schutzpaket für Haie

· Online seit 26.11.2022, 10:47 Uhr
Gute Nachrichten für Haie: Zum Abschluss der Weltartenkonferenz Cites in Panama haben die Vertreter von 184 Staaten am Freitag ein Schutzpaket für fast 100 Hai- und Rochenarten bestätigt. Bis zur letzten Minute hatten Fischerei-Nationen wie Japan versucht, den kommerziell wichtigen Blauhai von der Liste zu streichen.
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«Besonders für Meerestiere war die Konferenz ein voller Erfolg, so dürfen etwa 90 Prozent aller international gehandelten Hai- und Rochenarten nur gehandelt werden, wenn ihre Bestände dadurch nicht gefährdet sind», teilte die Umweltstiftung WWF mit.

Cites ist ein vor 50 Jahren unterzeichnetes Abkommen, das den Handel mit gefährdeten Arten regelt. Ziel ist es, freilebende Tiere und Pflanzen zu schützen. In Panama wurde über den Schutz von etwa 600 Wildarten diskutiert. Unter anderem wurde das Handelsverbot mit Elfenbein aus Stosszähnen von Elefanten und Nashorn-Horn bestätigt.

Das sind die wichtigsten Entscheide:

HAIE UND ROCHEN: Tierschützer begrüssten die Entscheidung als historisch: Der Handel mit rund 100 Hai- und Rochenarten wird schärfer kontrolliert. Neu geschützt werden 54 Grundhaiarten, sechs kleine Hammerhaiarten und 37 kleine Geigenrochenarten. Dadurch stehen künftig 90 Prozent der wegen ihrer Flossen und ihres Fleisches gehandelten Arten unter Schutz. Bisher waren nur ein Viertel davon geschützt, vor allem die grösseren Tiere.

ELEFANTEN: Im Streit um Elefanten bleibt alles beim Alten. Wichtigster Punkt für Naturschützer: Das globale Handelsverbot von Elfenbein wurde bestätigt. «Der Artenschutz hat sich durchgesetzt», sagte WWF-Vertreter Arnulf Köhncke. Ein Antrag auf einen strengeren Schutz für Elefanten aus dem südlichen Afrika wurde abgelehnt. Davor war Pro Wildlife enttäuscht.

EXOTISCHE TIERE: Frösche, Schildkröten und Echsen kamen auch unter den Schutzschirm von Cites. Für gut 30 Reptilien- und 160 Amphibienarten wurde der globale Handel eingeschränkt oder sogar verboten. Insbesondere die schärfere Überwachung bei 158 Glasfrösche-Arten wird nach Ansicht des internationalen Tierschutzfonds Ifaw entscheidend sein, um den schnell wachsenden Handel mit exotischen Haustieren einzudämmen.

NASHÖRNER: Der Handel mit Nashorn-Horn bleibt verboten. Ausserdem wird Namibia künftig lebende Tiere zu Naturschutzzwecken innerhalb des Verbreitungsgebiets in Afrika verkaufen dürfen. Für Pro Wildlife wurde dadurch der Nashornschutz in Namibia geschwächt. Nach Ansicht des WWF hingegen kann die Entscheidung den schwächelnden Populationen auf dem ganzen Kontinent zugutekommen.

SEEGURKEN: Alle drei Seegurkenarten der Gattung Thelenota aus dem indopazifischen Raum wurden geschützt. Sie dürfen nun nur noch gehandelt werden, wenn ihr Überleben in der Natur gesichert ist. Dieser Beschluss ermögliche den nachhaltigen Handel und sichere gleichzeitig die biologische Vielfalt der Meere, teilte der Ifaw mit. Laut Experten gibt es mehr als 1200 Arten dieser Tiere, nur vier davon waren bereits gelistet.

(sda/rst)

veröffentlicht: 26. November 2022 10:47
aktualisiert: 26. November 2022 10:47
Quelle: BärnToday

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