Deutsche Mannschaft protestiert mit einem Foto gegen die FIFA
Bei ihrem ersten Spiel an der Fussball-WM in Katar setzt am Mittwoch die deutsche Mannschaft ein Zeichen: Beim Teamfoto, kurz vor Anpfiff, halten sie sich alle die Hand vor den Mund. Das Team sendete damit sehr offensichtlich ein Zeichen an die FIFA.
Wir wollten mit unserer Kapitänsbinde ein Zeichen setzen für Werte, die wir in der Nationalmannschaft leben: Vielfalt und gegenseitiger Respekt. Gemeinsam mit anderen Nationen laut sein. Es geht dabei nicht um eine politische Botschaft: Menschenrechte sind nicht verhandelbar. 1/2 pic.twitter.com/v9ngfv0ShW
— DFB-Team (@DFB_Team) November 23, 2022
Katar hat die «One Love»-Captainbinde von sieben europäischen Captains, unter ihnen Manuel Neuer und Granit Xhaka, verboten. Der deutsche Goalie trug stattdessen die «No Discrimination»-Binde unter dem Shirt und auf seinen Schuhen, wie auf der Trainingsjacken der Spieler, waren die Regenbogenfarben zu sehen.
Binde als Zeichen
Im September wurde angekündigt, dass die Kapitäne von zehn europäischen Nationen - England, Wales, Belgien, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Norwegen, Schweden, der Schweiz und den Niederlanden - bei Spielen der Weltmeisterschaft 2022 in Katar eine «OneLove»-Armbinde tragen würden.
Sie ist ein Zeichen für Toleranz und Vielfalt in der Gesellschaft. Die Farben der «One Love»-Kapitänsbinde ähneln denen der Regenbogenflagge aus der Lesben- und Schwulenbewegung. Im WM-Land Katar sind homosexuelle Handlungen jedoch strafbar.
Sanktionen bei Verstoss
Nach langen Gerüchten hat die FIFA dann das Verbot am Tag nach dem WM-Eröffnungsspiel ausgesprochen. Grund: Ein Verstoss gegen die offizielle Ausrüstungsregeln.
Die FIFA drohte mit Konsequenzen, wenn die Binde getragen werden würde – wie eine gelbe Karte oder gar Platzverweis, wie «bbc» berichtete.