Globales Glück

Finnland ist erneut am glücklichsten

20.03.2023, 08:06 Uhr
· Online seit 20.03.2023, 07:12 Uhr
Das globale Glücksempfinden ist trotz mehrerer Krisen auf der Welt bemerkenswert konstant geblieben. Zu diesem Schluss kommt eine unabhängige Expertengruppe im neuen Weltglücksbericht. Am glücklichsten sind auch im sechsten Jahr in Folge die Finninnen und Finnen.
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Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und eine stark verschlechterte Sicherheitslage können den Menschen aus dem Norden offenbar nichts anhaben. Gemäss dem am Montag veröffentlichten Weltglücksbericht, sind Finninnen und Finnen die glücklichsten Menschen der Welt. Der Bericht wurde anlässlich des von den Vereinten Nationen ausgerufenen Internationalen Tags des Glücks veröffentlicht.

Schweiz unter den Top Ten

Hinter dem nördlichsten Land der EU folgen in dem Ranking mit einigem Abstand Dänemark, Island, Israel und die Niederlande. Die Schweiz ist nach Nato-Anwärter Schweden sowie Norwegen auf Platz 8. Luxemburg und Neuseeland komplettieren die Top Ten. Im Jahresvergleich macht Israel einen Satz von Rang neun auf vier. Deutschland kommt diesmal auf Rang 16 - zwei Plätze schlechter als im Vorjahr. Klar am unglücklichsten unter den 137 untersuchten Staaten sind Afghanistan und der Libanon.

Sechs Glücksfaktoren

Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die den Bericht auf Basis von Umfragen des Instituts Gallup veröffentlichen, berechnen das Ranking jeweils auf Basis von Daten der vergangenen drei Jahre. Für das Glücksempfinden haben sie sechs Schlüsselfaktoren ausgemacht: soziale Unterstützung, Einkommen, Gesundheit, Freiheit, Grosszügigkeit und die Abwesenheit von Korruption.

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Trotz gleich mehrerer sich überschneidender Krisen seien die Lebensbewertungen in den meisten Bevölkerungen der Erde weiterhin bemerkenswert stabil geblieben, schrieben die Forscher. In den Jahren 2020 bis 2022, die stark von der Corona-Pandemie geprägt wurden, seien die Werte im globalen Durchschnitt genauso hoch gewesen wie in den drei Jahren vor der Pandemie. Glücklicher sind die Menschen dem Bericht zufolge generell in Ländern, in denen Glück und Wohlbefinden möglichst gleichmässig in der Bevölkerung verteilt sind.

Glücksempfinden während Pandemie stabil

«Das durchschnittliche Glück und unser Länder-Ranking sind während der drei Covid-19-Jahre bemerkenswert stabil geblieben», erklärte der am Bericht beteiligte Wissenschaftler John Helliwell. Veränderungen in der Rangliste stellten fortgesetzte, langfristige Trends dar, etwa die verbesserten Platzierungen der baltischen Staaten Litauen (Platz 20), Estland (31) und Lettland (41). Selbst in diesen schwierigen Jahren seien positive Emotionen doppelt so weit verbreitet wie negative.

Glück in der Ukraine gestiegen

Die Ukraine (Rang 92) und Russland (70) liegen im neuen Bericht etwas weiter oben als vor einem Jahr, auch wenn der ukrainische Gesamtwert - im Gegensatz zum russischen - minimal zurückgegangen ist. «Trotz des Ausmasses des Leids und der Schäden in der Ukraine sind die Lebensbewertungen im September 2022 höher geblieben als nach der Annexion von 2014», schrieben die Wissenschaftler unter Verweis auf das Jahr der russischen Annexion der ukrainischen Krim-Halbinsel.

Vertrauen in Wolodymyr Selenski

Nach Erkenntnissen der Experten liegt das unter anderem an einem nun viel stärkeren Zusammengehörigkeitsgefühl und Vertrauen in die Führung um Präsident Wolodymyr Selenskyj. Das Vertrauen in die Regierungen sei 2022 in beiden Ländern gewachsen, dabei aber viel stärker in der Ukraine als in Russland. «Der russische Einmarsch hat die Ukraine zu einer Nation geschmiedet», erklärte einer der Autoren des Berichts, der Oxford-Professor Jan-Emmanuel De Neve.

sda

veröffentlicht: 20. März 2023 07:12
aktualisiert: 20. März 2023 08:06
Quelle: sda

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