Indien

Nach schwerem Zugunglück: Räumung und Suche nach Grund

· Online seit 04.06.2023, 10:02 Uhr
Nach einem der schwersten Zugunglücke in Indien sind mehr als Tausend Menschen unablässig mit den Räumungsarbeiten beschäftigt. Dies teilte das indische Bahnministerium auf Twitter mit. Drohnenaufnahmen im örtlichen Fernsehen am Sonntag zeigten auch Bagger bei der Arbeit der Räumung der Strecke – und sie zeigen mit vielen Wracks und kaputten Gleisen die erschütternde Grösse der Katastrophe, bei der nach Behördenangaben mindestens 288 Menschen getötet und Hunderte Menschen verletzt worden sind.
Anzeige

Das Ziel sei es, die Räumungsarbeiten bis Mittwoch abzuschliessen, sagte Bahnminister Ashwini Vaishnaw der indischen Nachrichtenagentur ANI. Gleichzeitig versuchten Angehörige vor Ort in verschiedenen Leichenhallen teils sehr entstellte Opfer zu identifizieren, wie etwa die «Times of India» berichtete.

Erste Erkenntnisse zur Ursache

Der Unfall ereignete sich am Freitagabend in einer ländlichen Gegend im Bezirk Balasore, gut 200 Kilometer südwestlich von Kolkata. Drei Züge waren laut Behörden daran beteiligt. Erste Erkenntnisse zur Unfallursache deuten auf ein Signalproblem hin, wie örtliche Medien, darunter die «India Today», berichteten.

Die Untersuchungen dauern an. Örtlichen Berichten zufolge soll ein Passagierzug zuerst entgleist sein, ein anderer Passagierzug soll in dessen liegengebliebene Waggons gerast sein. Auch ein Güterzug soll beteiligt gewesen sei.

Immer wieder Unfälle

Das bevölkerungsreichste Land mit rund 1,4 Milliarden Menschen hat ein historisch gewachsenes und eines der grössten Bahnnetze der Welt, in das die Regierung zuletzt deutlich investiert hat. Angesichts vieler alter Züge und überholungsbedürftiger Gleisanlagen gibt es jedoch häufig Unfälle. Doch derart hohe Opferzahlen sind selten geworden. Der Unfall entfachte auch wieder eine Diskussion um Sicherheit bei der Bahn.

veröffentlicht: 4. Juni 2023 10:02
aktualisiert: 4. Juni 2023 10:02
Quelle: sda

Anzeige
Anzeige
baerntoday@chmedia.ch