Eklat im TV

Hans-Ueli Vogt fühlt sich von Operation-Libero-Chefin «krude» beleidigt

30.11.2022, 16:14 Uhr
· Online seit 30.11.2022, 06:07 Uhr
In der Sendung «Club» nahm Sanija Ameti, Präsidentin der Operation Libero, kein Blatt vor den Mund. Über die beiden SVP-Bundesratskandidaten sagte sie, sich keinen von ihnen «schön trinken zu können». Das ging dem Zürcher Hans-Ueli Vogt zu weit.
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Hans-Ueli Vogt und Albert Rösti werden als Nachfolger von SVP-Bundesrat Ueli Maurer heiss gehandelt. Für Sanija Ameti, Co-Präsidentin der Operation Libero, sind die beiden SVP-Politiker aber hoffnungslose Fälle. Das machte sie am Dienstagabend in der Sendung «Club» von SRF mit dem Titel «Bundesratskandidaten im Check» deutlich.

Als Moderatorin Barbara Lüthi sie fragte, wer von ihnen für sie der grünere Bundesrat sei, antwortete Ameti: «Das sind beides stramme SVP-Politiker. Und ich kann mir wahrscheinlich, politisch betrachtet, auch keinen von ihnen schön trinken. Aber wenn ich Rösti höre, habe ich wenigstens gute, kulinarische Assoziationen.»

«Das ist eine krude Beleidigung»

Diese Antwort liess der Zürcher Bundesratskandidat Hans-Ueli Vogt nicht auf sich sitzen. «Nie würde ich Ihnen – auch wenn Sie politisch woanders stehen – sagen, dass ich mir Sie nicht einmal schön trinken könnte», tadelte er Ameti. «Das ist eine krude Beleidigung.»

Vogt erklärte, dass er für Konkordanz sei. «Das heisst, ich respektiere zutiefst, dass ein Mensch von einem anderen Hintergrund redet und andere Erfahrungen mitbringt und die Welt darum anders anschaut.» Er warf Ameti vor, stattdessen eine Gesprächsblockade zu schaffen.

Rösti regt sich über Rösti-Vergleich auf

Historiker Caspar Hirschi, der auch Teil der Gesprächsrunde war, versuchte die Operation-Libero-Chefin in Schutz zu nehmen. Sie habe ein Wortspiel machen wollen, das auf Rösti hinausgelaufen sei, verteidigte er Ameti. Der Berner Nationalrat und Bundesratskandidat Albert Rösti hatte dafür aber kein Gehör und fiel ihm ins Wort: «Das ist auch nicht wahnsinnig respektvoll!»

Auf Twitter verurteilen zahlreiche User Ametis Attacke auf die SVP-Vertreter. Ein User kritisiert: «Pfui, pfui, das war jetzt unterstes Niveau Frau Ameti, Ihre ersten Sätze. Ich bin kein SVP-Fan, aber das geht gar nicht. Bin schockiert.»

Eine Userin ist ähnlicher Meinung: «Bin bestimmt nicht SVP-nahe, aber das war beleidigend und Stammtischniveau.» Auch wenn die SVP selber oft respektlos und beleidigend sei, sollte man sich nicht auf das gleich tiefe Niveau begeben. «Finde Sanija Ameti heute nicht gerade überzeugend.»

Operation Libero wünscht «Prost!»

Trotz der Kritik doppelte die Operation Libero am Mittwoch nach. Hans-Ueli Vogt von der grössten populistischen Partei habe sich im «Club» über fehlenden Respekt erbost, schrieb die Bewegung auf Twitter. «Remember: Aufschlitzende Kosovaren, Maden im Apfel ... Es ist, wie es ist: Politisch betrachtet kann man sich die beiden strammen SVP-BR-Kandidaten nicht schöntrinken. Prost!»

veröffentlicht: 30. November 2022 06:07
aktualisiert: 30. November 2022 16:14
Quelle: ZüriToday

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