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Campus Biel/Bienne: Neuer Start nach Odyssee

Nach langer Odyssee

Abbruch für den neuen Campus Biel/Bienne gestartet

· Online seit 02.02.2024, 14:51 Uhr
Das Projekt hat bereits eine Odyssee hinter sich. Der neue Bildungscampus in Biel sorgte wegen eines Rechtsstreits bis vor Bundesgericht und massiv teureren Kosten für den Kanton Bern für Schlagzeilen. Jetzt soll es in Biel endlich vorwärts gehen. Die Abbrucharbeiten zweier Liegenschaften haben nun begonnen.
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In diesen Tagen wird die Liegenschaft an der Aarbergstrasse 14/16 in Biel abgebrochen. Damit ist der Weg frei für die Wiederaufnahme der Bauarbeiten für den Campus Biel/Bienne der Berner Fachhochschule. Als nächstes werden die Baugrube erweitert und Spundwände ergänzt. Parallel dazu beginnen im Frühling 2024 die ersten Werkleitungsarbeiten. Der aktuelle Terminplan sieht vor, dass die Beton-Hauptarbeiten im Sommer 2024 starten. Der Kanton rechnet mit einem Bezug der Gebäude im Jahr 2027.

Eröffnung war früher geplant

Ursprünglich hätte der Campus 2021 eröffnet werden sollen. Doch ein Liegenschaftsbesitzer, dessen Gebäude für den Campus hätte weichen sollen, wehrte sich bis vor Bundesgericht gegen die Enteignung. Die Lausanner Richter stoppten 2019 die Enteignung wegen eines Verfahrensfehlers.

Erst Ende vergangenen Jahres wurde mit dem Liegenschaftseigentümer eine gütliche Einigung erzielt. Der Staat kauft dem Eigentümer die Liegenschaft für 7,2 Millionen Franken ab. Auch die im Zusammenhang mit dem Abriss des Gebäudes entstehenden Kosten übernimmt der Kanton. Er rechnet insgesamt mit etwa 8,1 Millionen Franken.

Kampf um Kosten

Die Auseinandersetzung um die Liegenschaft war aber nicht das einzige Problem, mit dem die Projektverantwortlichen zu kämpfen hatten. Im Jahr 2019 musste der Kanton eine erste Ausschreibung abbrechen, nachdem die eingegangenen Offerten deutlich über dem Kreditrahmen von 233,5 Millionen Franken lagen.

Mehrere Bauunternehmer warfen dem Kanton ein unseriöses Kostenmanagement vor. Eine unabhängige Expertise ging von realistischen Kosten von 310 Millionen Franken aus. Der Kanton habe einen Ferrari bestellt, aber bloss für einen Fiat bezahlen wollen, lautete etwas vereinfacht gesagt, der Vorwurf.

Der Kanton musste über die Bücher und das Projekt auf Sparpotenzial abklopfen. Trotzdem war klar, dass die vom Grossen Rat bewilligten 233,5 Millionen Franken nicht ausreichen werden. Im Juni sprach der Grosse Rat einen Zusatzkredit von über 96 Millionen Franken.

(sda/mfu)

veröffentlicht: 2. Februar 2024 14:51
aktualisiert: 2. Februar 2024 14:51
Quelle: BärnToday

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