Stärke 3,0

Im Berner Oberland hat die Erde gebebt – Meiringen doch nicht Epizentrum

04.01.2024, 14:33 Uhr
· Online seit 04.01.2024, 08:02 Uhr
Am Donnerstagmorgen bebte bei Sörenberg die Erde. Gemessen wurde eine Stärke von 3,0 auf der Richterskala. Der Schweizerische Erdbebendienst ging zuerst davon aus, dass das Epizentrum in Meiringen gelegen hat. Doch dort dürften nur Auswirkungen des Bebens von Sörenberg zu spüren gewesen sein.

Quelle: TeleBärn / Mirjam Klaus / BärnToday / Warner Nattiel

Anzeige

Ersten Meldungen zufolge lag das Epizentrum eines Bebens bei Meiringen. Dem war aber doch nicht der Fall, wie BärnToday auf Nachfrage beim Schweizerischen Erdbebendienst herausfand. «Das System wertet die Beben automatisch aus und sie werden danach von einem Seismologen kontrolliert», erklärt Dr. Michèle Marti, Leiterin Kommunikation Schweizerischer Erdbebendienst. Dabei habe man festgestellt, dass es einen Fehler durch das System gab und dieser wurde korrigiert.

«Keine Schäden zu erwarten»

Die Erdbeben vom Donnerstagmorgen gingen also nicht von Meiringen, sondern von Sörenberg aus. Es sei aber gut möglich, dass das Beben in Meiringen gespürt wurde, so Dr. Marti. 

Gemäss der ETH Zürich ist es auf der Gefahrenstufe 1 einzuordnen, was «keine oder geringe Gefahr» bedeutet. Dies bestätigt auch die Kommunikationsleiterin des Schweizerischen Erdbebendienstes: «Bei diesen Beben sind sicher keine Schäden zu erwarten.»

Unsere Gebäude sind für Erdbeben bis 6,0 ausgelegt

Erdbeben mit einem Wert von 3,0 bis 4,0 auf der Richterskala gelten als «sehr leicht». Sie seien zwar oft spürbar, Schäden seien aber sehr selten. Auch kommen sie in der Schweiz nicht oft vor. Eines der letzten wurde etwa im August 2023 im Jura mit einer Stärke von 3,0 gemessen.

Nach den verheerenden Erdbeben in Syrien und der Türkei Anfang 2023 hatte TeleBärn mit Ulrich Schlunegger, dem Erdbebenspezialisten der Gebäudeversicherung Bern gesprochen. «Die Normen, nach welchen heute gebaut wird, berücksichtigen Erdbeben von 5,5 bis 6,0.» Bei älteren Gebäuden wisse man aber oft nicht, wie diese gebaut sind. «Das müsste man überprüfen», so Schlunegger.

Der SED registriert in der Schweiz und im nahen benachbarten Ausland durchschnittlich drei bis vier Erdbeben pro Tag beziehungsweise 1000 bis 1500 Beben pro Jahr. Von der Bevölkerung tatsächlich verspürt werden pro Jahr etwa 10 bis 20 Erdstösse mit Magnituden ab etwa 2,5.

(dak/rst/sda)

veröffentlicht: 4. Januar 2024 08:02
aktualisiert: 4. Januar 2024 14:33
Quelle: BärnToday

Anzeige
Anzeige
baerntoday@chmedia.ch