Vandalismus

Kindern in Wichtrach wurden Velobremsen demoliert – Gemeinde reagiert

· Online seit 18.03.2024, 16:46 Uhr
In Wichtrach häuften sich die Meldungen über Vandalismus. Neben den üblichen Sprayereien kam es vor kurzem auch zu gravierenden Vorfällen: Beispielsweise wurden Schul- und Kindergartenkindern die Bremsen ihrer Velos kaputt gemacht. Jetzt wird die Gemeinde aktiv.
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Was ist nur in Wichtrach los? In der Aaretal-Gemeinde kam es in den letzten Monaten zu mehreren haarsträubenden Vorfällen. Für Schlagzeilen sorgten beispielsweise Unbekannte, die ein Velo auf die Zug-Geleise warfen. Ein Zug der BLS überfuhr es anschliessend, passiert ist dabei glücklicherweise nichts. Doch das Bahnunternehmen reagierte mit Unverständnis und betonte, dass solche Aktionen im schlimmsten Fall zu Entgleisungen führen könnten.

Das war offenbar nicht der einzige Vorfall. Wie die Gemeinde Wichtrach in ihrem Magazin «punktuell» schreibt, sind vor einigen Wochen die Fahrräder von Schul- und Kindergartenkinder demoliert worden.

Verletzungen von Kindern in Kauf genommen

Andreas Stucki, Geschäftsleiter der Gemeinde Wichtrach, konkretisiert auf Anfrage von BärnToday: «Es sind Bremskabel der Velos durchgeschnitten und Lichter gestohlen oder kaputt gemacht worden.» Man gehe davon aus, dass es sich um eine Art Streich von Schülerinnen und Schüler gehandelt habe. Diese waren sich wohl der möglichen Konsequenzen nicht bewusst, denn es wurde in Kauf genommen, dass sich Kinder gravierend verletzen. Passiert sei aber niemandem etwas. Die Lehrpersonen hätten das Thema mit den Kindern besprochen, seither sei wieder Ruhe eingekehrt, so der Geschäftsleiter der Gemeinde. Stucki selbst ist der Chef der Verwaltung und nicht im Gemeinderat. Er äussert sich stellvertretend für den abwesenden Gemeindepräsidenten Bruno Riem.

Die demolierten Velos an den Wichtracher Schulen haben wohl keinen Zusammenhang mit dem Vorfall, als ein gestohlenes Velo auf die Gleise geworfen wurde. Dort gehe man davon aus, dass es sich bei der Täterschaft um Jugendliche handelt, nicht aber spezifisch um Schulkinder aus der Schule, wo die Fahrränder gestohlen wurden. Trotzdem reicht es dem Gemeinderat von Wichtrach nun: Er will wieder vermehrt aktiv werden und sich gegen den Vandalismus in der Gemeinde einsetzen.

Mehr Kontrollen und eine Kampagne

In beiden Fällen hat die Gemeinde Wichtrach Anzeige erstattet. Man wolle aber mehr tun, heisst es. Beispielsweise wurden die betroffenen Schulanlagen der Kantonspolizei Bern als Brennpunkt angegeben und diese würden nun fleissiger kontrolliert, erklärt der Geschäftsleiter Andreas Stucki.

Zudem will der Gemeinderat eine alte Kampagne zum Thema Respekt und Toleranz von 2012 reaktivieren und damit die Bevölkerung mit ins Boot holen. Das habe er vergangenen Freitag in einer Klausur so entschieden. Die Kampagne beinhalte verschiedene Massnahmen. «Es kann sein, dass Plakate aufgestellt werden, zudem würden sicher Gespräche geführt, beispielsweise mit der Jugendarbeit, dem Elternrat, der Schulsozialarbeit.» Umgesetzt würden Massnahmen im Rahmen der laufenden Legislatur, also der nächsten vier Jahre.

Wichtrach kein genereller Brennpunkt

Andreas Stucki sieht Wichtrach trotz der Vorfälle nicht als Brennpunkt im Aaretal. Im Gegenteil: Man habe nicht mehr oder weniger Fälle als Nachbargemeinden. «Aufgerüttelt hat uns aber die Dimension der Vorfälle, weil Verletzungen von Menschen in Kauf genommen wurden.» Deshalb wolle man jetzt präventiv handeln und weitere Vorkommnisse verhindern. Der Gemeinderat von Wichtrach sei vielleicht etwas sensibilisierter und handle früher als andere Gemeinden, begründet Stucki.

veröffentlicht: 18. März 2024 16:46
aktualisiert: 18. März 2024 16:46
Quelle: BärnToday

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