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Kanton Bern

Schwerer Verkehrsunfall und umgestürzte Bäume: So wütete «Frederico» im Kanton Bern

Sturm im Kanton Bern

Über 90 Meldungen zu Sturmschäden: So wütete «Frederico»

17.11.2023, 11:59 Uhr
· Online seit 17.11.2023, 07:58 Uhr
In Zürich mussten Flugzeuge durchstarten, auf dem Säntis wurden Windböen von bis zur 171 Stundenkilometern gemessen – doch auch im Kanton Bern hinterlässt «Frederico» Spuren.

Quelle: Arthur Sieber / BärnToday / Dominic Flückiger

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In der Nacht auf Freitag fegte «Frederico» über das Land – und hinterliess seine Spuren. Über 90 Meldungen zu Sturmschäden seien bei der Kantonspolizei Bern eingegangen, bestätigt Mediensprecherin Jessica Friedli auf Anfrage von BärnToday. «Der grösste Teil der Meldungen betraf umgestürzte Bäume, Baustellen-Signalisation oder Abschrankungen.»

Die meisten Schäden seien im Mittelland, dem Emmental und dem Oberaargau registriert worden, teilt die Kantonspolizei Bern mit. Weitere Meldungen seien aus Bern und aus dem Seeland eingetroffen, ein paar auch aus dem Berner Oberland.

In Gurzelen hat ein umgestürzter Baum einen schweren Verkehrsunfall ausgelöst: Ein Baum fiel auf ein Auto, der 72-jährige Fahrer wurde dabei tödlich verletzt.

Grosses Glück hatte ein Autofahrer in Biel: Gerade als er auf der Bielstrasse die SBB-Unterführung durchfahren hatte, sei ein grosser Baum quer auf die Strasse und auf sein Auto gekracht, berichtet ein Augenzeuge vor Ort. Die Berufsfeuerwehr habe den Baum noch vor Ort in Einzelteile zerlegt. Dadurch musste die viel befahrene Bielstrasse für längere Zeit beidseitig gesperrt werden.

Auf der A1 zwischen der Verzweigung Schönbühl und der Raststätte Grauholz habe sich aber ein umgestürzter Baum befunden, vermeldete der Verkehrsdienst Viasuisse am Donnerstag.

Diese Auswirkungen hatte «Frederico» auf den öV

Auch der öffentliche Verkehr wurde durch «Frederico» beeinträchtigt. In der Stadt Bern hatten am Donnerstagabend diverse Busse und Trams Verspätung. Bernmobil-Sprecher Rolf Meyer bestätigt gegenüber BärnToday, dass dies wetterbedingt war.

«Ab 21 Uhr fuhren keine Trams mehr über die Kornhaus- und die Kirchenfeldbrücke. Es verkehrten Ersatzbusse», bestätigt der Mediensprecher. Mit dieser Massnahme wollte man verhindern, dass die Trams an Wind-exponierten Stellen wie auf den Brücken umkippen.

Auch Schutz und Rettung Bern stand am späteren Donnerstagabend im Einsatz. Die freiwillige Feuerwehr sei für 15 Einsätze aufgeboten worden. Dabei mussten laut einem Sprecher von Schutz und Rettung abgebrochene Äste weggeräumt werden. Schutz und Rettung Bern ist auf den Gemeindegebieten von Bern, Bremgarten, Frauenkappelen und Bolligen tätig.

Der RBS setzte wegen «Frederico» zwischen Lohn und Fraubrunnen von Donnerstagabend bis Betriebsschluss Bahnersatzbusse statt der regulären Züge ein.

Mit dieser Massnahme wollte der RBS ähnliche Szenen verhindern, wie sie sich Ende März abgespielt haben: Damals kam es in Lüscherz und in Büren zum Hof aufgrund von starken Windböen zu Entgleisungen zweier Züge. Zwölf Personen wurden dabei verletzt, eine davon schwer.

Quelle: TeleBärn/Vroni Fehlmann

Heftige Windspitzen auf dem Bantiger

Auf den Gipfel vieler Berge in der ganzen Schweiz wurden Orkanböen gemessen. Am heftigsten traf es den Säntis im Kanton St. Gallen: Dort wurden nach Mitternacht Böen von bis zu 171 Kilometern pro Stunde registriert.

Im Kanton Bern stürmte es kurz vor Mitternacht besonders auf dem Bantiger: Gemäss Meteonews Schweiz wurden auf dem 942 Meter hohen Berg Windböen von 151 Kilometern pro Stunde gemessen. Zwischenzeitlich stürmte es nirgendwo stärker als auf dem Bantiger, der zur Gemeinde Bolligen gehört.

Die starken Windböen sorgten am Flughafen für riskante Landungen. Einzelne Flugzeuge mussten durchstarten oder wurden sogar umgeleitet.

Quelle: Sturm Frederico schüttelt Flugzeuge in Kloten durch / BRK News/ ZüriToday / Lothar Bazzanella / Katja Hug

(lae)

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veröffentlicht: 17. November 2023 07:58
aktualisiert: 17. November 2023 11:59
Quelle: BärnToday

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