«Viel zu teuer»: Preis für neue Audio-Marke der Berner Kantonsverwaltung gibt zu reden
Mit der «Audio-Marke» solle die Kantonsverwaltung «nicht nur über das Bild, sondern auch über den Ton eindeutig wiedererkannt werden», teilte die Staatskanzlei am Montag mit. Die Marke solle das visuelle Erscheinungsbild des Kantons Bern unterstützen.
Das neue Audio-Logo, das an die Melodie einer Telefon-Warteschleife erinnert, wird beim neusten Erklärvideo zur kantonalen Abstimmung vom 3. März verwendet.
Beschreibung mit lauter PR-Schlagwörtern
Die Melodie soll laut Staatskanzlei die «Zuverlässigkeit» hörbar machen und steht für die «Beständigkeit und Zuverlässigkeit» sowie für die «Hilfsbereitschaft».
Die Melodie sei «eine musikalische Interpretation der Strategie, der Werte und der gewünschten Wirkung» und soll zudem klarmachen, dass man «frisch, digital und zukunftsgerichtet» am «Puls der Zeit» sei, hiess es. Anhören kann man sich die einminütige «Sound-DNA» hier. Daraus seien fünf Versionen des Audio-Logos entwickelt worden, welche man sich hier anhören kann.
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Stolzer Preis
Das neue Audio-Logo der Kantonsverwaltung hat fast 40'000 Franken gekostet, wie die «Berner Zeitung» und «Der Bund» schreiben. Die Zeitung gliedert die Kosten genau auf: Für die Strategie sowie für Umsetzung und Implementierung seien jeweils knapp 14'000 Franken angefallen, für die Lizenz fielen nochmals rund 11'000 Franken an.
SVP-Grossrat Niels Fiechter hält das Audio-Logo für «viel zu teuer»: «Es hätte wesentlich günstiger kommen können», zeigt sich der Berner Politiker überzeugt. Um solche Ausgaben künftig zu vermeiden, hat Fiechter eine Motion eingereicht. «Ich fordere damit den Regierungsrat dazu auf, das Projekt zu stoppen», erklärt der SVP-Grossrat. Der Regierungsrat müsse ein klares Signal erhalten, dass solche Projekte nicht mehr so teuer durchgeführt werden sollen. «Wir müssen wieder zu gesundem Menschenverstand zurückkehren.»
Keine Kritik gibt es hingegen von Politanalyst Mark Balsiger. «Ein Audio-Branding gehört bei Unternehmen und Marken dazu. Es ist nur logisch, dass kantonale Verwaltungen mit der Zeit gehen wollen», sagt er gegenüber den Tamedia-Zeitungen.
(sda/dak/lae)